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05.12.2017

"Tag des Ehrenamtes"

Erste Kreisbeigeordnete zeichnet engagierte Mitbürgerinnen und Mitbürger aus!

Am „Tag des Ehrenamtes“ zeichnet der Kreis Offenbach gemeinsam mit der Sparkasse Langen-Seligenstadt seit vielen Jahren Bürgerinnen und Bürger aus, die sich selbstlos für andere einsetzen. Damit soll das freiwillige Engagement all derjenigen Menschen in der Region gewürdigt und in den Mittelpunkt gestellt werden, die soziale oder gesellschaftliche Verantwortung übernehmen; und das ohne einen Cent dafür zu bekommen.

Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger, der Kreistagsvorsitzende Bernd Abeln sowie der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Langen-Seligenstadt, Klaus Zoufal, nahmen vor diesem Hintergrund am Dienstagabend im Kreistagssitzungssaal in Dietzenbach Ehrungen des „Deutschen Bürgerpreises“ vor oder überreichten die Ehrenmedaille zur „Anerkennung bürgerschaftlichen Engagements“.

„Ehrenamtliche sind Menschen, die sich mit viel Herzblut in einem Verein engagieren, die Trikots waschen, Kinder zu Auswärtsspielen fahren oder sich und ihre Arbeitskraft als Vorstand zur Verfügung stellen“, betonte Claudia Jäger. „Andere sind als leidenschaftliche Feuerwehrleute immer dann für uns da, wenn es im wahrsten Sinne des Wortes brennt oder ein größerer Unfall passiert ist. Wieder andere engagieren sich im sozialen Bereich, unterstützen Flüchtlingsinitiativen oder Tafeln.“

All diese Menschen opfern dafür selbstlos einen Großteil ihrer Freizeit. Jäger: „Wenn andere mit ihren Familien im Kino sitzen oder mit Freunden ein Theaterstück besuchen, füllen sie Regale mit Lebensmitteln auf, helfen traumatisierten Kriegsopfern, grübeln über Spielplänen und Vereinsbudgets oder schneiden ein Unfallopfer aus seinem Auto. All das, ohne einen Cent dafür zu verlangen.“

Weit über eine Million Menschen in Hessen und ein Drittel der Bürgerinnen und Bürger im Kreis Offenbach engagieren sich auf diese Art und Weise für das Allgemeinwohl und für den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft.

„Ohne sie wäre unser Leben trister, das gesellschaftliche Klima rauer. Vieles, was wir mittlerweile für selbstverständlich halten und das uns lieb und teuer ist, würde in der heutigen Form auch gar nicht mehr stattfinden können; etwa die riesige Auswahl an Sportangeboten im Verein. Auch eine Freiwillige Feuerwehr wie wir sie kennen würde ohne Ehrenamtliche nicht funktionieren“, machte Claudia Jäger deutlich. Ehrenamtliches Engagement könne daher gar nicht oft genug gewürdigt werden, so die Erste Kreisbeigeordnete abschließend.

Die einzelnen Ehrungen in Kurzform

Auch 2017 hatten der Kreis Offenbach und die Sparkasse Langen-Seligenstadt den Deutschen Bürgerpreis im Rahmen der Initiative „Für mich. Für uns. Für alle“ ausgeschrieben.

In der Kategorie „Lebenswerk“ wird ein mit 500 Euro dotierter Preis für langjähriges Engagement an eine einzelne Person vergeben, die seit mindestens 25 Jahren ehrenamtlich tätig ist. Dafür hat die Jury in diesem Jahr einen Menschen ausgewählt, der wie kaum ein anderer das Gesicht der Gesangvereins Konkordia Heusenstamm verkörpert. Mit neun Jahren trat Bernd Krostewitz in den damaligen Knabenchor des Gesangvereins ein. 1980 übernahm er den Vorsitz der Konkordia, den er bis heute mit einer kurzen Unterbrechung in den 90er Jahren innehat. In seine bisherige Amtszeit fielen zahlreiche wegweisende Entscheidungen wie die Gründung des projektbezogenen Kammerchores „musicordia“ sowie die Etablierung eines Frauenchores. Der Name Bernd Krostewitz ist daher auf das engste mit dem Gesangverein Konkordia verbunden, den er geprägt hat, wie kaum ein anderer. Sein Engagement wurde daher mit der Verleihung des ersten Platzes des Deutschen Bürgerpreises in der Kategorie „Lebenswerk“ gewürdigt.

In der Kategorie Alltagshelden gibt es dieses Jahr drei Preisträger. Diese Kategorie zeichnet Personen sowie Gruppen, Initiativen, Vereine und Unternehmer aus, die sich freiwillig in ihrem Lebensumfeld engagieren.

Einen mit 200 Euro dotierten Preis erhielt Christian Guckes stellvertretend für das Projekt „KULTinklusive“ in Rodgau. KULTinklusive ist eine im Juli 2015 gegründete Kulturakademie des Vereins „Gemeinsam mit Behinderten Rodgau“. Die Akademie kombiniert Musik, Malerei sowie andere Kunstformen mit dem Gedanken der Inklusion. Jugendliche mit und ohne Handicap treffen sich, reden über Kunst und Kultur und setzen ein gemeinsames Projekt um. KULTinklusive baut so Barrieren ab, räumt mit Vorurteilen auf und bringt Jugendliche mit verschiedensten Stärken und Lebenswelten einander näher.

Ein mit 300 Euro dotierter Preis ging an Matthias Matthes von der Sprendlingen Turngemeinde. Matthias Matthes ist seit 2014 Vorsitzender des Vereins und macht die STG fit für die Zukunft. In jüngster Zeit ist der Verein beispielsweise um die Sparten Taekwondo, Badminton und Capoeira sowie um ein Angebot der israelischen Selbstverteidigung Krav Maga gewachsen. Zudem gibt es eine Musikgruppe und Fitnessangebote. Die Strukturen der Abteilungen wurden unter Matthes Verantwortung darüber hinaus genauso modernisiert, wie das Internetangebot des Vereins. Zudem versteht sich die STG mittlerweile verstärkt als gesellschaftlicher Treffpunkt. Eine Frankfurt-Führung kann daher genauso auf dem Programm stehen wie ein Kerbsommertreff oder ein Ausflug zum Musical „Starlight Express“. Darüber hinaus gelang es Matthes für die Umbauarbeiten an der STG-Halle einen Helferpool zu organisieren, der tatkräftig mitanfasst. Seit 2011 ist Matthias Matthes in seinem Verein auch sportlich selbst aktiv und trainiert regelmäßig die Kampfkunst Teakwondo.

Den mit 500 Euro dotierten ersten Preis der Kategorie Alltagshelden verlieh die Jury in diesem Jahr an Thomas Geiß von der SG Egelsbach für das Projekt „Fußball – Deutsch / Deutsch – Fußball; über Sprache zum Engagement“. Zwischen 2015 und 2016 kamen 200 Flüchtlinge in die Gemeinde, rund 140 davon treiben inzwischen Sport bei der SGE. Mit dafür verantwortlich ist das Sprachangebot des Vereins. Dabei wurden Begriffe aus dem Fußball in theoretischen und praktischen Lerneinheiten zunächst aufgegriffen und erläutert. Herausgekommen ist mittlerweile ein richtiges „Lehrbuch“ auf Kärtchenbasis. Neben einzelnen Wörtern werden auch die Mannschaftspositionen, von Torwart über Verteidiger bis hin zum Stürmer, sowie ganze taktische Spielzüge bildlich dargestellt und mehrsprachig erläutert. Damit nicht genug: Das von der Fußballabteilung entwickelte Sprachprogramm enthält auch den Aufbau der deutschen Fußballligen sowie jene des Weltfußballverbandes FIFA. Um gerade junge Menschen, die nun in Egelsbach sind, eine Perspektive zu geben, organisierte Thomas Geiß außerdem den Mitternachtsfußball und gründete das SGE-Flüchtlingsteam „Refugees United“.

Besondere Verdienste im Bereich des ehrenamtlichen Engagements werden vom Kreis Offenbach zudem durch Verleihung einer extra dafür gestalteten Medaille gewürdigt. Die Auszeichnung wird seit dem Jahr 2007 jährlich am 5. Dezember, dem Tag des Ehrenamtes, vorgenommen. Unter der Bezeichnung „Anerkennung bürgerschaftliches Engagement“ wurden daher auch in diesem Jahr wieder Personen auszeichnen, die seit mindestens zehn Jahren ehrenamtlich tätig sind und deren Engagement Vorbild für andere sein kann. Diesmal wurden vier Preisträger in den Bereichen Sport, Gesang, Katastrophenschutz und Migration geehrt.

Anerkennung bürgerschaftliches Engagement – Bereich Migration

Bilginur Elmaci wurde mit dem Preis Anerkennung bürgerschaftliches Engagement im Bereich Migration ausgezeichnet, weil sie vorbildliche Integration in ihrer Heimatstadt Mühlheim quasi vorlebt. Denn sie unterstützt seit langem mit viel Herzblut und Leidenschaft die verschiedenen Veranstaltungen und Initiativen des türkischen Familienvereins Mühlheim. Bilginur Elmaci ist nicht nur ein Garant für die erfolgreiche Umsetzung von Veranstaltungen und Kooperationen, sondern schafft es durch ihre sanfte und bescheidene Art immer wieder Mitstreiter für die Aktivitäten des Vereins zu gewinnen. Bilginur Elmaci engagierte sich zudem mit großem Einsatz im Rahmen des interreligiösen Dialoges. Anlässlich des muslimischen Fastenmonats Ramadan hat sie in Zusammenarbeit mit der Friedensgemeinde Mühlheim über mehrere Jahre Iftar-Abende maßgeblich mitorganisiert und erfolgreich durchgeführt. Diese Begegnungsmöglichkeit im Rahmen des Fastenbrechens wurde mit der Zeit zu einer festen Tradition in Mühlheim, die Raum für Dialog und die Begegnung von Menschen mit unterschiedlichem Glauben geschaffen hat. Im Mittelpunkt des gesamten bürgerschaftlichem Engagements Bilginur Elmacis steht das friedliche Zusammenleben von Menschen aller Kulturen, aber auch die Förderung des Toleranzgedankens.

Anerkennung bürgerschaftliches Engagement – Bereich Katastrophenschutz

Im Bereich Katastrophenschutz kommt der Preisträger aus Rodgau und heißt Arne Hoepke. Er ist seit langem Mitglied der Johanniter-Unfall-Hilfe und war bereits fünf Jahre in der Johanniter-Jugend engagiert bevor er 2005 die Funktion eines Helfers und anschließend auch Führungsfunktionen übernahm. Seit 2013 ist Arne Hoepke Zugführer des 2. Betreuungszuges und ließ sich darüber hinaus 2016 zum Verbandsführer ausbilden. In dieser Zeit leistete Herr Hoepke mehr als 4.000 ehrenamtliche Stunden. Er übernimmt außerdem die ehrenamtliche Funktion des Ausbilders sowie die Koordination aller Sanitätsdienste. Die durch Arne Hoepke trainierte Mannschaft von Sanitätshelfern wurde in den Jahren 2014 und 2016 zu den am besten ausgebildeten Mannschaften von Hessen/Rheinland-Pfalz und Saar geehrt.

Im Rahmen der Unterbringung von Flüchtlingen im Kreis Offenbach zeigte Herr Hoepke ebenfalls ein besonderes Maß an sozialem Engagement als Verantwortlicher einer Flüchtlingsunterkunft.

Anerkennung bürgerschaftliches Engagement – Bereich Gesang

Im Bereich Gesang kommt der Preisträger dieses Jahr ebenfalls aus Mainhausen. Petra Knecht engagiert sich seit 1986 in der Sängervereinigung Mainflingen, wo sie bereits in den verschiedenen Positionen im Vorstand tätig, davon viele Jahre als Kassenwart. Sie gilt zudem als Seele des Vereins mit viel Herz und diplomatischem Geschick. Petra Knecht ist stets zur Stelle, wenn etwas organisiert oder geplant werden muss, ist den Sängerinnen und Sängern immer wieder eine moralische Stütze und bei allen beliebt. Durch ihre soziale Kompetenz und ihr selbstloses Wesen verkörpert sie den Grundgedanken des Singens im Chor: das Miteinander und die Gemeinschaft.

Anerkennung bürgerschaftliches Engagement – Bereich Sport

Roberto Weiher aus Mainhausen engagiert sich seit vielen Jahren bei der TSG Mainflingen. 2008 bis 2010 etwa war er stellvertretender Jugendleiter und im Organisationsteam des Mainpokals. 2010 bis 2014 hatte er die Jugendleitung der C- bis G-Jugend inne. Zu seinen Aufgaben gehörten dabei Mannschaftsmeldungen, Spielverlegungen, Passanträge, die Trainergewinnung aber auch Gespräche mit Sportausstattern. Seit 2014 ist Roberto Weil für alle Jugendmannschaften der TSG verantwortlich. Er erstellt zudem die Turnierzeitschrift für das internationale Jugendturnier und sorgt für die Gewinnung neuer Sponsoren. Derzeit plant Roberto Weil den Mainpokal 2019.