Sprungziele
Seiteninhalt
13.08.2007

Asklepios erfüllt Investitionsverpflichtung vorzeitig - Kreis überträgt seine Anteile

Bilanz nach fünf Jahren Klinikprivatisierung: Asklepios erfüllt die vertraglichen Investitionsverpflichtungen früher als vereinbart; der Kreis Offenbach überträgt daher seine restlichen Anteile an der Klinik-Trägergesellschaft. Durch die mit den Investitionen einhergehende Qualitätsverbesserung des Leistungsangebotes werden nicht nur die vorhandenen Arbeitsplätze zukunftssicher gemacht, sondern etwa 200 zusätzliche Stellen geschaffen.

Im Juni 2002 hat der Kreis Offenbach seine Kliniken in Langen und Seligenstadt an die Asklepios Kliniken Langen-Seligenstadt GmbH, ein Unternehmen der Asklepios Gruppe, übertragen. „Wir haben diese Entscheidung damals im Kreistag getroffen“, erklärt Landrat Peter Walter, „um die Klinikstandorte zu sichern und darüber hinaus dauerhaft eine optimale Gesundheitsversorgung für unsere Bevölkerung sicher zu stellen. Wenn wir heute auch vor dem Hintergrund der Gesundheitsreform einen Blick auf die Entwicklung in diesem Bereich werfen, können wir feststellen, dass diese Entscheidung absolut richtig war. Dies bestätigt auch die Bilanz der jetzt fünfjährigen Zusammenarbeit mit der Asklepios Gruppe.“

Verpflichtungen bereits fünf Jahre früher erfüllt

In einem umfangreichen Vertragswerk wurde der private Partner verpflichtet, die Projekte, die aus Sicht des Kreises zur Qualitätssicherung des Krankenhausstandortes erforderlich waren, bis zum Jahr 2012 zu realisieren. Dazu wollte die Asklepios Kliniken Langen-Seligenstadt GmbH im Laufe der ersten zehn Jahre 12,5 Millionen Euro aus Eigenmitteln in die geplanten Maßnahmen investieren. Von dieser Summe waren bereits zum 31. Oktober 2006 10,23 Millionen Euro geflossen, wie im Bericht des Wirtschaftsprüfers festgestellt wird. „Zum heutigen Zeitpunkt sind unsere Investitionsverpflichtungen in vollem Umfang erfüllt“, erklärt Dr. Tobias Kaltenbach, Hauptgeschäftsführer der Asklepios Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH, „darüber hinausgehende Maßnahmen befinden sich bereits in der Umsetzung.“

Am Standort Langen wird für alle, sei es Patientinnen und Patienten oder Besucherinnen und Besucher, sichtbar und spürbar, dass Asklepios für moderne medizinische Versorgung steht. Etwa 1,1 Millionen Euro hat die Einrichtung eines Herzkatheterlabors gekostet, in dem Herzpatientinnen und Herzpatienten mit modernsten kardiologischen Behandlungsverfahren versorgt werden können. Für 370.000 Euro wurde ein neuer moderner Computer-Tomograph für die Röntgenabteilung angeschafft. Außerdem wurde für 1,2 Millionen Euro eine radiologische Praxis in den Klinikbereich integriert und dort ein Magnet–Resonanz-Tomograph installiert. In die Sanierung des Bettenhauses, die der Kreis bereits in Eigenregie begonnen hatte, flossen 1,4 Millionen Euro Eigenmittel. Der Abschluss dieser Maßnahme, die im Wesentlichen durch Fördermittel des Landes in einer Größenordnung von 10,1 Millionen Euro finanziert wird, ist in zwei Jahren zu erwarten. Dann haben alle Patientenzimmer Dusche und WC. Bereits neu eröffnet wurde im Rahmen dieser Maßnahme die Station für Geburtshilfe und eine Station der internistischen Abteilung. Eine weitere Station wird in diesem Jahr noch folgen. Für etwa 6 Millionen errichtete Asklepios ein Ärztehauses mit dem zugehörigen Parkplatz. Dort befinden sich ein Dialysezentrum, eine Apotheke und neun fachärztliche Gemeinschaftspraxen sowie weitere Anbieter des Gesundheitssektors, die eng mit der Klinik kooperieren.

Auch in Seligenstadt wurde für etwa 200.000 Euro ein moderner Röntgen-Computer-Tomograph angeschafft. Außerdem wurden 470.000 Euro in den Umbau eines Fachärztehauses investiert. Neben niedergelassenen Neurochirurgen werden dort künftig Gynäkologen und Urologen die Patientinnen und Patienten ambulant behandeln. In Planung ist derzeit der Neubau der Abteilung für Geriatrie, die zum größten Teil aus Landesmitteln finanziert wird. 50 Betten und 12 tagesklinische Plätze sollen dort im Laufe des Jahres 2009 zur Verfügung stehen. Der Schwerpunkt liegt auf der rehabilitativen Behandlung älterer Patientinnen und Patienten, um diesen die Möglichkeit zu geben, auch nach einer schwereren Erkrankung in ihr gewohntes häusliches Umfeld zurückzukehren.

Unabhängig von dem ursprünglichen Vertrag ist der Neubau der Psychiatrie in die Wege geleitet worden. „Die Entscheidung, zusätzlich in diesen medizinischen Bereich zu investieren“, erläutert Dr. Tobias Kaltenbach, „haben wir angesichts der Tatsache getroffen, dass auf diesem Gebiet ein erheblicher Bedarf für eine qualifizierte wohnortnahe Versorgung besteht. Bislang können betroffene Patientinnen und Patienten nur außerhalb des Kreisgebietes betreut werden und müssen bei somatischen Beschwerden ein weiteres Krankenhaus aufsuchen. Durch die Anbindung an unser Krankenhaus entfallen lange Anfahrtswege. Zudem wird die gleichzeitige somatische Betreuung der Patientinnen und Patienten, die immer häufiger notwendig ist, erheblich vereinfacht.“ Im Rahmen eines zusätzlichen Vertrages hat Asklepios seine Investitionsverpflichtung gegenüber dem Kreis erweitert, um dieses Projekt, in das bereits etwa 5 Millionen Euro investiert sind und für das demnächst das Richtfest ansteht, zu realisieren.

„Am Neubau der Psychiatrie wird deutlich“, kommentiert der Landrat, „dass wir mit Asklepios einen leistungsstarken Partner an Bord haben. Für uns selbst wäre es kaum so leicht möglich gewesen, eine solche Maßnahme zu stemmen und in so kurzer Zeit zu realisieren. Nun werden wir mit den 95 Betten, die der neue Gebäudeteil beherbergt, künftig ein wohnortnahes Angebot für die Angehörigen haben. Außerdem werden damit zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Vor diesem Hintergrund haben wir dann auch unsere vertragliche Vereinbarung erfüllt und unseren Anteil von 25,1 Prozent an der Asklepios Kliniken Langen-Seligenstadt GmbH zum Nennwert zurück verkauft. Dieser Rückverkauf wäre bereits nach drei Jahren unter der Voraussetzung, dass die Hälfte der Investitionsverpflichtung erfüllt ist, möglich gewesen. In der Praxis bedeutet dies, dass der Kreis künftig nur im Aufsichtsrat und nicht mehr in der Gesellschafterversammlung, in der die innerorganisatorischen Entscheidungen fallen, Mitglied ist.“ „Wir sehen in der vorzeitigen Übertragung der Gesellschafteranteile das in uns gesetzte Vertrauen bestätigt“, ergänzt Dr. Tobias Kaltenbach, „und bauen darauf, dass die von Anfang an sehr konstruktive Kooperation mit dem Kreis fortgesetzt wird.“

Beide Partner erklärten übereinstimmend, dass nach fünf Jahren der Zusammenarbeit die Übertragung der Kliniken eine Win-Win-Situation für alle ist, für die Klinikstandorte, die Patientinnen und Patienten, die Angehörigen, die Beschäftigten und auch die lokale Ärzteschaft.“