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25.06.2003

Bau der Wilhelm-Hauff-Schule in Neu-Isenburg

Erster Schritt zur Kommunalen Schule

In der kommenden Sitzung des Kreistages soll ein Grundsatzbeschluss zum Neubau der Wilhelm-Hauff-Schule in Neu-Isenburg gefasst werden. Dies hat der Kreisausschuss empfohlen. „Eine Sanierung des bestehenden Schulgebäudes“, erklären Landrat Peter Walter und Baudezernentin Claudia Jäger, „wäre völlig unwirtschaftlich. Mit dem Neubau können wir außerdem die Chance nutzen, gemeinsam mit der Stadt Neu-Isenburg erstmalig das neue Konzept für die „Kommunale Schule“ umzusetzen.“

Gebaut werden nach dem Entwurf des Planungsbüro Schmitz in Aachen zwölf Klassenräume, vier Gruppenräume sowie die nötigen Funktionsräume wie beispielsweise Lehrerzimmer, Materialraum, Gymnastik- und Bewegungsraum et cetera. Ein Teil der insgesamt 55 Räume ist von vornherein auch zur Nutzung durch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt vorgesehen. Dazu gehören unter anderem die zentrale Bibliothek, Büro- und Proberäume der Jugendmusikschule der Stadt, die Aula, der Seniorentreff der Stadt und eine Cafeteria. Außerdem erhalten Volkshochschule und die Isenburger Vereine und Initiativen umfassende Möglichkeiten, die Räume des Schul- und Bildungszentrums Westend zu nutzen. „Über dieses Raumkonzept wird am ehesten deutlich“, führt der Landrat aus, „welches Ziel mit der „Kommunalen Schule“ erreicht werden soll. Das Gebäude wird von vornherein so angelegt, dass dort nicht nur der Lehrbetrieb und die Betreuung von Schülerinnen und Schülern Platz findet, sondern auch die Nutzung durch andere Gruppen einbezogen wird. Damit wird Schule zu einem lebendigen Zentrum in der Kommune, die auch über den Unterricht hinaus optimal genutzt werden kann.“

„Für die Stadt Neu-Isenburg ist dies ein interessanter Schulbauansatz“, führt Bürgermeister Oliver Quilling aus, „weil dem zusätzlichen Bedarf bereits in der Planungsphase Rechnung getragen wird, so dass Improvisation und die damit oft verbundenen Konflikte von vornherein vermieden werden. Darum tragen wir auch anteilig die Baukosten und übernehmen voll die laufenden Personal- und Sachkosten für die nicht schulische Nutzung.“ Der Kreis Offenbach trägt neben den Kosten für den eigentlichen Schulbau zusätzlich ein Drittel der Baukosten für die Anlagen, die anderweitig genutzt werden. Abgerechnet wird mit der spitzen Feder.

Von den etwa 3.000 qm Nutzfläche werden etwa 1.800 qm durch den Kreis Offenbach und gut 1.100 Quadratmeter von der Stadt Neu-Isenburg beansprucht. Weitere 2.100 Quadratmeter sind als Nebenflächen verplant. Noch unklar ist, ob der Bau über Kredite finanziert oder als Miet-Kauf-Modell realisiert wird. Um die finanzielle Belastung so gering wie möglich zu halten, wird eine überflüssige Teilfläche des Grundstückes als Bauland verkauft. Der Erlös fließt mit 40 Prozent in die Kassen der Stadt, der Rest in die Kassen des Kreises. Über die Höhe des Verkaufserlöses kann derzeit noch keine Auskunft erteilt werden.

„Mit der Bausumme, die auf 6,8 Millionen Euro kalkuliert wird“, so Baudezernentin und Landrat abschließend, „schaffen wir ein multifunktionales Gebäude, mit einem für die Schulen der Zukunft wegweisenden Konzept. Das Betreuungskonzept, das damit verbunden ist, wird aller Voraussicht nach durch den Bund bezuschusst, auch diese Mittel werden mit der Stadt geteilt. Wenn Schule, Seniorentreff und Bibliothek an einem Ort zu finden sind, gewinnt die Schule Treffpunktcharakter. Wenn sich dieser Ansatz bewährt, werden die Erfahrungen aus Neu-Isenburg künftig wegweisend auch für alle anderen Schulneubauten nicht nur in unserem Kreis sein.“