Nahrungsmittel für arme Länder in Afrika – was nach humanitärer Hilfe klingt, hat jedoch in manchen Fällen schlimme Auswirkungen. Der Export von billigem Geflügel aus der Europäischen Union ist in afrikanischen Staaten ein großes Problem, denn das günstige Hühnerfleisch lässt einheimischen Produzenten jedoch kaum eine Chance. Das lokale produzierte Fleisch ist beispielsweise in Angola, im Kongo oder in Ghana um ein Vielfaches teuer. „Der Weltagrarhandel und seine Folgen – am Beispiel des Hühnerfleischexports: Unsere Reste für Afrika?“, diese provokante Frage steht am Montag, 4. März 2024, von 18:00 bis 19:30 Uhr, bei einem Diskussionsabend im Kreishaus Dietzenbach, Werner-Hilpert-Straße 1, Raum 1.A.25, im Mittelpunkt.

Die Europäische Union hat im Jahr 2022 nach Angaben der Online-Plattform Statista etwa zwei Millionen Tonnen Geflügel exportiert. Welche Auswirkungen die Einfuhr des günstigen EU-Fleisches auf die lokalen Märkte in west- und zentralafrikanischen Ländern hat, darüber spricht die Agrarwissenschaftlerin Cachay Ayala. Die Expertin arbeitet als Bildungsreferentin für nachhaltige Entwicklung und globales Lernen und ist seit zwei Jahren Vorstandsmitglied des Forums für internationale Agrarpolitik e.V., dem Trägerverein der Agrarkoordination. In ihrem Vortrag erläutert sie am Beispiel Ghanas die Herausforderungen und Lösungsansätze im Umgang mit Billiggeflügelexporten.

„Brot für die Welt“ kritisiert seit langem die Einfuhr billiger Nahrungsmittel nach Afrika und fordert einen fairen Handel. Die Europäische Union und die Bundesregierung haben afrikanischen Staaten Unterstützung beim Aufbau einer eigenen Wirtschaft zugesagt, doch die Billiggeflügelexporte bringen katastrophale Folgen für die lokalen Märkte. Die EU-Schlachtindustrie macht nach Darstellung von „Brot für die Welt“ das große Geschäft auf dem Rücken der Kleinmäster in Afrika.

Wer sich für das Thema interessiert und den Diskussionsabend besuchen möchte, kann sich auf der Homepage der vhs Kreis Offenbach unter www.vhs-kreis-offenbach.de anmelden. Unter der Kursnummer 241K010015 ist die Veranstaltung, die kostenfrei besucht werden kann, zu finden.