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26.07.2006

Haus des Lebenslangen Lernens startet durch

Landrat Peter Walter, der Erste Stadtrat der Stadt Dreieich Dieter Zimmer, der Schulleiter der Max-Eyth-Schule Walter Schwarz sowie Dr. Peter Neumann, Geschäftsführer der OFB, haben mit dem Startschuss für den Teilabriss des bestehenden Schulgebäudes der Max-Eyth-Schule den Weg für innovatives Lernen im Kreis Offenbach frei gemacht.  „Wir schaffen Platz für den Neubau des Hauses des Lebenslangen Lernens“, erläutert Landrat Peter Walter. „Bereits Ende des vergangenen Monats konnten wir in der Frankfurter Straße 121 den Ersatzraum für die technischen Werkstätten unserer Berufsschule einweihen. Somit ist auch während der Bauphase der Unterricht für etwa 120 Schülerinnen und Schüler der sieben Kfz-Klassen gesichert.“

Anfang September wird der Abriss beendet sein. Dann kann der Neubau für das Haus des lebenslangen Lernens beginnen. Auf dem Gelände und auf dem sich daran anschließenden Sportplatz entstehen im Erdgeschoss neue, moderne, großzügige Werkstätten für die Bereiche Holz, Metall und Kfz. In den beiden Obergeschossen werden Schulungs- und PC-Fachräume sowie Klassenräume eingerichtet. Richtung Frankfurter Straße entstehen zudem eine neue Aula sowie Tagungsräume mit hochwertiger IT- und Medientechnik, die sowohl von den Lehrinstitutionen des HLL sowie extern von Firmen für Veranstaltungen und Konferenzen angemietet werden können. An der Frankfurter Straße sind darüber hinaus Büroräume für ein Medienzentrum des Kreises Offenbach, das Kommunale Dienstleistungszentrum für Arbeit West sowie die Kreisvolkshochschule geplant. Das bestehende Schulgebäude mit den Lehrerzimmern und Klassenräumen sowie der Naturwissenschaftstrakt werden durch die OFB saniert.

„Auf dem Campus HLL Dreieich werden unterschiedlichste Schul-, Betreuungs- und Ausbildungsformen zusammengebracht“, betont Peter Walter. „So erreichen wir zukunftsweisende Synergieeffekte. Vierjährige lernen hier in einem Gebäude neben 74-Jährigen. In seiner konsequenten Verknüpfung und Vernetzung unterschiedlichster Bildungsangebote ist das HLL Dreieich daher wegweisend für die gegenwärtige Bildungsdebatte und beispielhaft für die Zusammenarbeit von öffentlicher Hand und privaten Investoren!“ Auch deshalb wurde der Kreis Offenbach für das Projekt von der Initiative „Effizienter Staat“ mit dem Innovationspreis „Public-Private-Partnership“ ausgezeichnet.

„Die erneute Auszeichnung mit dem imageträchtigen Innovationspreis beweist, dass wir mit unserer Politik auf dem exakt richtigen Weg sind“, ergänzt Peter Walter und kündigte an, auch weiterhin auf Innovation und Bildung zu setzen, um den Standort Kreis Offenbach fit für die Anforderungen der Moderne zu machen. „Auch wenn es im Grundgesetz nicht explizit formuliert ist, so gehört das Recht sich zu bilden, zu lernen doch definitiv zu den Grundrechten eines jeden Menschen. Die Kleinen lernen im Kindergarten erste motorische Fähigkeiten, anschließend wird man in der Schule mit dem Lesen, Rechnen und Schreiben vertraut gemacht. Man lernt die Grundzüge unserer Geschichte, unserer Gesellschaft und der Kultur. In der Ausbildung und im Studium erlernt man sein jeweiliges ‚Handwerk’, im beruflichen Alltag folgen Fort- und Weiterbildungsseminare. Und wenn man von den erstaunlichen Zahlen an den Universitäten des dritten Lebensalters und aus den Volkshochschulen hört, weiß man, dass für viele Menschen das Lernen im Alter nicht aufhört, ja sogar dazugehört. All dies wollen wir zusammenfügen“, skizziert Walter den Grundgedanken des Projektes.

Die Eröffnung des Hauses des Lebenslangen Lernens ist pünktlich für den Beginn des Schuljahres 2008/2009 geplant. Das Schul- und Bildungsprojekt wird als Public-Private-Partnership-Modell gemeinsam mit der OFB, einer 100-prozentigen Tochter der Landesbank Hessen-Thüringen realisiert. Das Gesamtvolumen des Projektes beträgt 53,4 Millionen Euro. Der Kreis Offenbach hat sich verpflichtet, das HLL 29,5 Jahre anzumieten.

Das HLL Dreieich greift im Kern eine Vorstellung der Europäischen Union aus dem Jahre 2002 auf. Für die Europäische Union ist Lebenslanges Lernen eine unabdingbare Voraussetzung für ein erfülltes Privat- und Berufsleben. Es beginnt im Vorschulalter, reicht bis ins Rentenalter und umfasst das gesamte Spektrum des Lernens. Lebenslanges Lernen bedeutet zudem alles Lernen während des gesamten Lebens, das zur Verbesserung von Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen dient und im Rahmen einer persönlichen, staatsbürgerlichen, sozialen und beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt.

„Wozu lernen? Man wird doch aus Schaden klug!“, sagte einst der deutsche Dichter Erhard Horst Bellermann. Der Kreis Offenbach will es dabei nicht belassen. „Wir zitieren lieber Plato“, so Walter abschließend. „Es ist keine Schande nichts zu wissen, wohl aber nichts lernen zu wollen!“

Damit sich alle Bürger umfassend über das Haus des Lebenslangen Lernens in Dreieich informieren können wurde im Internet eine Homepage für das Modellprojekt eingerichtet. Unter der Adresse www.hll-dreieich.de kann sich jeder über das HLL informieren.