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28.08.2002

Konzept für eine internationale Schule im Kreis Offenbach

Der Kreis Offenbach plant, eine ganztägige Internationale Schule mit Kindergarten im Kreisgebiet einzurichten. Die Schule richtet sich in ihrem Angebot gleichermaßen an internationale und deutsche Familien und deren Kinder.

„Wir beabsichtigen“, erläutert Landrat Peter Walter, „zunächst einen Kindergarten und ein Grundschulangebot im Sinne einer anglosächsischen Vorschule (Preschool) und eines Primarbereichs bis Klasse vier einzurichten. Dies ist das Ergebnis der Umfrage unter interessierten Eltern im Frühjahr: 75 Prozent der der interessierten Familien haben Kinder im Kindergarten- oder Grundschulalter. Dazu prüfen wir verschiedene Optionen in den Städten und Gemeinden des Kreises.“ Die Schule wird englischsprachig sein, aber auch ein intensives Deutschprogramm anbieten. Das Lehrprogramm ist Teil des Curriculums zur Vorbereitung auf internationale Abschlüsse - zum Beispiel International Baccalaureate, A-Level-Examen - die auch in Deutschland anerkannt sind. Die Schule soll Unterrichts- und Freizeitangebote unter einem Dach vereinen und dafür auch ein Schulgeld erheben.

Das Konzept sieht eine englischsprachige Ganztagsschule mit verlässlichen Öffnungszeiten und einem festen Unterrichtsrahmen an fünf Tagen pro Woche vor. Die Schule bietet ein Mittagessen und eine Freizeit- und Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag an. Der Bildungsauftrag erstreckt sich auch auf den Kindergarten = Preschool mit festgelegtem Lehrprogramm und Lernzielen. Hier werden Kinder ab drei Jahren in altersgetrennten Gruppen aufgenommen. Englischsprachige Kindergarten-Teacher und deutsche Erzieherinnen betreuen die Gruppen gemeinsam. Die Hauptsprache ist auch hier Englisch.

Eine international strukturierte Lehrerschaft unterschiedlicher Ausbildungstraditionen in Europa, U.S.A., Kanada und anderen Ländern kennzeichnet das Konzept. Für das Deutschprogramm werden ausschließlich deutsche Lehrer mit erstem und zweitem Staatsexamen eingesetzt. Individueller und leistungsgerechter Lehr- und Lernansatz sowie individuelle Förderprogramme werden bereits in der Vorschule ab drei Jahre angeboten. Die erste Unterrichtssprache ist Englisch, Muttersprachler erhalten ein intensives Deutschprogramm. Die Sprachförderung findet in allen Fächern statt. Die Lesekompetenz in Deutsch und Englisch wird mit Beginn der Vorschule vorrangig gefördert und gestärkt. Das Schulprogramm folgt international anerkannten Standards, wie beispielsweise den Standards des IBO in Genf und denen des European Council of International Schools (ECIS) in London. Die unterschiedlichen Kulturen der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrerschaft werden zusammengeführt. Die internationalen Schüler werden in die für sie fremde deutsche Gesellschaft integriert. Das Selbstbewusstsein deutscher und internationaler Schüler wird innerhalb eines Klassenverbands durch gezielte Projektarbeit gestärkt.

„Die PISA-Studie hat gezeigt“, ergänzt der Landrat, „das verstärkte Anstrengungen und neue Orientierungswerte im Bildungssystem notwendig sind. Der Staat kann diese Aufgabe nicht allein übernehmen, sondern bedarf der Unterstützung aller gesellschaftlichen Kräfte aus der Elternschaft, den Kommunen und der Wirtschaft, um die Ziele der Stärkung von Bildung und Erziehung leisten zu können. Diese Herausforderung nehmen wir gerne an und möchten mit der neuen Internationalen Schule im Kreis Offenbach unseren Beitrag dazu leisten.“