"Miteinander leben" heißt die Stiftung, die auf Initiative von Landrat Peter Walter künftig im Kreis Offenbach dazu beitragen soll, Ideen und Initiativen im ehrenamtlichen Bereich zu fördern, die außerhalb der Möglichkeiten des Kreisbudgets liegen. "Sie ist mit fünf Millionen Mark ausgestattet," erläutert der Verwaltungschef gemeinsam mit den beiden Fraktionsvorsitzenden Werner Müller (SPD) und Oliver Quilling (CDU), "die aus dem Verkaufserlös der EVO fließen werden. Förderfähig sind gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Bildung, Erziehung und Völkerverständigung, Jugend- und Altenhilfe sowie Kunst und Kultur. Vordringlich werden Vorhaben gefördert, die nicht zu den regulären Aufgaben der Kommunalverwaltung gehören. Bei konservativer Anlagemöglichkeit rechnen wir damit, dass jährlich etwa 300.000 Mark zur Verfügung stehen."

"Wir freuen uns," ergänzen die beiden Koalitionsspitzen, "dass der Landrat sich dieser Initiative verschrieben hat, weil wir damit die Möglichkeit haben, gerade auch im Bereich der Völkerverständigung nicht nur Appelle auszusprechen, sondern praktische Hilfestellung zu leisten. So können wir außerhalb der kommunalen Zwänge schnell und unbürokratisch eingreifen." Die Stiftung soll jedoch keinesfalls als Verschiebebahnhof dienen. "Wir wollen keine Löcher stopfen," darüber sind sich die Politiker einig, "die durch politische Entscheidungen auf anderen Ebenen gerissen werden. Wir geben auch keine Subventionen, sondern lediglich Anschubfinanzierungen, die Projekte bürgerschaftlichen Engagements beim Start helfen können."

Der aus fünf Personen bestehende Vorstand, dem unter anderem der Landrat und die beiden Kreisbeigeordneten sowie zwei Kreistagsmitglieder angehören, wird in der Kreistagssitzung am 6. Dezember gewählt. Der Kreistag wählt darüber hinaus sieben Mitglieder des Stiftungsrates, der durch sachkundige Bürger oder eventuelle Zustifter auf bis zu 15 Mitglieder erweitert werden soll. "Weitere Geldgeber sind herzlich willkommen," so Peter Walter abschließend, "zumal sich in diesem Bereich steuerliche Perspektiven ergeben. Je mehr Basisvermögen wir haben, desto höher sind die Erträge, und desto mehr Projekte können im Kreis Offenbach von den Bürgern für die Bürger angepackt werden."