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04.03.2009

Kreisausschuss stimmt der Planung der „Neuen Grundschule Giselastraße“ und der Neufestlegung der Schulbezirke in Seligenstadt zu

Der Kreisausschuss des Kreises Offenbach hat in seiner letzten Sitzung der Planung für den Neubau der Grundschule an der Giselastraße zugestimmt und damit alle Weichen für einen zügigen Baubeginn gestellt. Die Planungen berücksichtigen alle Details einer Schule von Morgen. Laut Kostenschätzung sollen etwa 12,6 Millionen Euro in das Projekt investiert werden. Schulgebäude und Sporthalle sind als CO2-neutrales Passivhaus in Holz- beziehungsweise Glasbauweise mit Gründach und Regenwassernutzung geplant.

„Die neue Grundschule Giselastraße wird als dreizügige Grundschule mit integrierter Einfeldsporthalle und Nachmittagsbetreuung rund 300 Schülerinnen und Schülern ein innovatives und modernes Lernumfeld bieten“, betonten Landrat Peter Walter sowie Erste Kreisbeigeordnete, Bau- und Umweltdezernentin Claudia Jäger bei der Vorstellung der Pläne auf einer gemeinsamen Pressekonferenz vor Ort. Walter: „Viel natürliches Licht, warme Oberflächen und eine gleich bleibend saubere, sauerstoffreiche Luft sorgen für ein angenehmes Raumklima. Die Außenfassade wird sich durch die Holzbauweise harmonisch in die Umgebung einpassen. Der Baumbestand des Grundstücks wird erhalten und durch Laubbäume erweitert.“

Die Klassenräume sind so geplant, dass jeweils eine Jahrgangsstufe auf einer Ebene unterrichtet wird. Zwischen den einzelnen Klassenräumen befinden sich gemeinsam genutzte Gruppenräume zur individuellen Arbeit mit einzelnen Schülerinnen und Schülern. Die Gruppenräume verfügen über so genannte „Energiegärten“, die ebenso wie ein kleines Amphitheater auf dem Schulhof einen Unterricht im Freien ermöglichen. Daneben gibt es eine Bibliothek, einen Mehrzweckbereich mit integriertem Speiseraum sowie barrierefreie Auf- und Zugänge. Direkt neben der Sporthalle ist zudem eine 50 Meter lange Laufbahn mit Sprunggrube geplant. Ein Teil des Schulhofes kann als Spielwiese genutzt werden. Die Sporthalle und ihre Umkleideräume sind mit einer Fußbodenheizung ausgestattet.

„Auch für ausreichende Park- und Haltemöglichkeiten ist gesorgt“, machte Jäger deutlich. „Vor der Schule wird es eine kleine Haltebucht geben, an der die Eltern ihre Kinder in der Nähe des Eingangs absetzen und später wieder abholen können. Zudem gibt es Fahrradstellplätze und eine eigene Zufahrt für die Küchenanlieferung. 18 neue Parkplätze werden rechtwinklig zur Straße entstehen. Sie sind für Lehrer und Erzieher reserviert und können abends von den Sportlerinnen und Sportlern genutzt werden. Denn natürlich steht die Sporthalle auch den Vereinen zur Verfügung.“

Walter kündigte gleichzeitig an, dass der Kreis bei der Ausstattung in enger Abstimmung mit der Lehrerschaft auf modernstes Equipment, kindgerechte Möbel und eine innovative Multimediaausstattung setzen wird. Ziel sei, so der Landrat, „bei dem Lernumfeld neue Maßstäbe zu setzen.“

Zudem verfügt die Schule über ein eigenes Energiekonzept. Es sieht vor, ausschließlich erneuerbare Energie für die Wärme, Kälte- und Stromerzeugung zu nutzen. „Die neue Grundschule Giselastraße erfüllt alle Passivhausstandards“, so Jäger. „Sowohl bei der Fassade, als auch in der Schule selbst und der Sporthalle wollen wir, wo immer es geht, Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen verwenden. Die Beheizung wird mittels Solarzellen und Geothermie erfolgen. Im Sommer wird die aus den Erdsonden gewonnene ‚Erdkühle’ über ein Kühlregister in die Belüftung gelangen. Eine eigene Photovoltaikanlage sorgt für die Stromgewinnung. Überschüsse werden ins öffentliche Stromversorgungsnetz eingespeist und entsprechend vergütet. Der Wasserverbrauch soll durch Regenwassernutzung reduziert werden. Die Wasseraufbereitung erfolgt über Solarkollektoren.“

Darüber hinaus ist auch ein Gründach vorgesehen. „Unser Ziel ist es“, so Jäger, „den Nachweis der CO2-Neutralität zu führen und eine ökologisch vorbildliche Schule im Ostkreis zu errichten. Aufgrund der nachhaltigen Bauweise rechnen wir zudem langfristig mit nicht zu unterschätzenden Einsparungen bei den laufenden Betriebskosten.“

Auch aus einem weiteren Grund rechnet sich der Neubau für Seligenstadt. Die Baumaßnahme an sich gehört nämlich in den Maßnahmenkatalog, der aus dem Konjunkturprogramm des Landes Hessen beziehungsweise des Bundes finanziert werden soll. „Damit hat der Neubau“, so die Verwaltungsspitze übereinstimmend, „auch noch einen unmittelbaren Vorteil für die Seligenstädter Stadtkasse. Die Betreuungseinrichtungen, die selbstverständlicher Bestandteil der Baumaßnahme ist, müssten üblicherweise zu zwei Dritteln von der Kommune mitfinanziert werden, ein Drittel übernähme der Kreis. Dieser wird die Gesamtkosten auf Grund der aktuellen Finanzierungsmöglichkeiten vollständig tragen, so dass die Stadt von der Zuzahlung befreit ist. Wir haben uns entschieden, den Gremien des Kreises diesen Finanzierungsweg nicht nur für den Neubau der Betreuungseinrichtung in Seligenstadt vorzuschlagen, sondern für alle neuen Betreuungsprojekte im Kreis, die über das Konjunkturprogramm abgewickelt werden können.“

Im Zusammenhang mit dem Neubau der Grundschule an der Giselastraße hat der Kreisausschuss auch der Neufestlegung der Schulbezirke in der Kernstadt Seligenstadt zugestimmt. Sie soll mit dem Schuljahr 2010/2011 in Kraft treten und erfolgt im Einvernehmen mit den Schulkonferenzen der betroffenen Schulen und dem Staatlichem Schulamt. In den Einzugsbereich der Konrad-Adenauer-Schule fällt das nördliche Stadtgebiet. Die Grenze bilden die Straßen Im Griesgrund, Trieler Ring, Haydnstraße, Kortenbacher Weg, Frankfurter Straße, Grabenstraße und Jahnstraße. Zum Einzugsgebiet der neuen Grundschule Giselastraße gehört das südlich angrenzende Stadtgebiet.

Die Neufestlegung der Schulbezirke, die Pläne für die neue Grundschule an der Giselastraße und der Finanzierungsvorschlag werden am 25. März dem Kreistag zur Entscheidung vorgelegt. „Wir gehen davon aus“, so Landrat Peter Walter, „ein positives Votum zu bekommen. Unmittelbar danach soll die Ausführungsplanung erledigt und der Bauantrag gestellt werden.“ Im Sommer steht der Abriss des jetzigen Gebäudebestandes auf dem Plan, die Grundsteinlegung könnte im Spätsommer stattfinden. „Wir gehen davon aus, dass Schulgebäude und Sporthalle im Sommer 2010 stehen. Der Unterricht kann dann mit dem Schuljahr 2010/2011 beginnen. Mit dem Neubau der Grundschule an der Giselastraße in Seligenstadt realisieren wir erneut ein Vorzeigeprojekt, das Maßstäbe setzen wird - zumal alle Beteiligten an der Gestaltung des neuen Schulstandortes aktiv mitgewirkt haben“, so Walter und Jäger abschließend.