Landrat Peter Walter überreichte am Mittwochmittag in den Räumen der Seligenstädter Gymnasiums die Namensurkunden für das Gymnasium und die Haupt- und Realschule. Die Haupt- und Realschule heißt künftig Merianschule. Das Gymnasium erhält den Namen Einhardschule. „Damit ist die Trennung der beiden Schulen, die ehemals gemeinsam als Einhardschule geführt wurden weitgehend vollzogen“, so Landrat Peter Walter. „Noch in diesem Sommer wird auch die räumliche Trennung der beiden Schulen begonnen. Für etwa 24 Millionen Euro wird das Hauptgebäude der Einhardschule komplett saniert und für das Gymnasium umgebaut. Die Merianschule wird erweitert und ebenfalls renoviert. Wir steigern damit die Attraktivität der Schullandschaft im Ostkreis.“

Der Kreistag hatte die beiden Schulnamen in seiner Sitzung am 22. März 2005 beschlossen. Die Schulkonferenz des Gymnasiums hat sich im vergangenen Jahr mehrheitlich für den Namen Einhardschule entschieden. In der Schulgemeinde der Haupt- und Realschule bestand der Wunsch, den Neuanfang mit einem „neuen“ Namen zu unterstreichen und nicht weiterhin den Namen Einhardschule zu verwenden. Die Schulkonferenz hat sich einvernehmlich für den von den Schulgremien vorgeschlagenen Namen Merianschule ausgesprochen. Der Name Merian geht zurück auf einen Kupferstich von Seligenstadt, der von Matthäus Merian gearbeitet wurde. Zudem liegt die Merianstraße in direkter Nähe zur Schule.

Matthäus Merian wurde am 22. September 1593 in Basel geboren. Von überragender kulturgeschichtlicher Bedeutung sind die exakten Städtebilder des Kupferstechers. In seinem Frankfurter Verlag veröffentlichte er zudem zahlreiche namhafte Werke, beispielsweise die Merianbibel, Karten und Pläne von Städten und Märkten des Deutschen Reiches, naturwissenschaftliche, medizinische und theologische Bücher. Er starb am 19. Juni 1650 in Bad Schwalbach.