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02.12.2014

Personalbericht für das Jahr 2013 liegt vor

Der Personalbericht 2013 liegt vor. Er gibt auf mehr als 40 Seiten umfassend Auskunft über die Personalsituation in der Kreisverwaltung Offenbach. „Für die Entscheidungsträger gerade im politischen Bereich ist es wichtig“, so Landrat Oliver Quilling, „die Zahlen zum Beschäftigtenbestand und zur Beschäftigtenstruktur zu kennen, denn sie bilden die Grundlage für die künftige Personalentwicklung. Das gilt besonders vor dem Hintergrund, dass Verwaltungen mittlerweile Dienstleistungsbetriebe sind, deren Leistungsfähigkeit von gutem und qualifiziertem Personal abhängt. Außerdem macht das Personalbudget mit seinem Ansatz von 48,5 Millionen Euro einen nicht unerheblichen Anteil an unserem Gesamthaushalt aus.“

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten leicht angestiegen. 894 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 170 Beamtinnen und Beamte, waren im Kreishaus aktiv. Auch der Stellenplan hätte keine Veränderung verzeichnet, wäre der Kreis nicht per Gesetz verpflichtet gewesen, zum 1. Juli 2013 6,5 zusätzliche Stellen für die Wohngeldsachbearbeitung zu schaffen. Nun gibt es 759,5 Planstellen. Sechs Beschäftigte wurden von den Kommunen übernommen, die bislang diese Aufgabe erledigt haben. „Insgesamt zeigt der Blick auf die Statistik aber auch“, stellt der Landrat fest, „dass der Kreis seit Jahren konsequent Personal abbaut.“

Ganz wichtige Einflussfaktoren im Personalsektor sind der demografische Wandel und der sich immer stärker abzeichnende Fachkräftemangel. Darum ist der Arbeitgeber Kreis Offenbach doppelt gefordert. Er muss zum einen dafür werben, dass sich junge Leute für den Öffentlichen Dienst interessieren. Dies ist mit der neuen Ausbildungskampagne, die 2012 unter dem Motto „Ausbildung beim Kreis Offenbach – eine runde Sache“ gestartet wurde und in den Social Media präsent war, offenkundig gelungen. Allerdings ist die sehr hohe Zahl von Bewerbungen 2013 vermutlich auch auf den doppelten Abiturjahrgang zurückzuführen. Insgesamt haben sich 425 junge Leute beim Kreis beworben. 254 Bewerbungen gab es für die Ausbildungsplätze zur Verwaltungsfachangestellten, 125 Bewerbungen für das duale Studium Bachelor of Arts (Allgemeine Verwaltung), 41 Bewerbungen für eine Ausbildung zum Fachinformatiker und fünf Bewerbungen für das duale Studium Bachelor of Arts, (Business Administration). „Als Personaldezernent kann ich dem Nachwuchs außerdem garantieren“, so der Landrat weiter, „dass sie allerbeste Chancen haben, nicht nur dauerhaft in unserem Haus beschäftigt zu bleiben, wir bieten ihnen auch gute Aufstiegsmöglichkeiten. Denn der Blick in die Altersstruktur macht deutlich, dass die Kreisverwaltung Offenbach in den kommenden zehn Jahren vor einem tiefgreifenden Generationenwechsel steht.“

Bei einem Durchschnittsalter von 45,63 Jahren weist die Statistik 405 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über 50 Jahre aus. Davon werden annähernd 250 Beschäftigte die Kreisverwaltung in den nächsten zehn Jahren aus Altersgründen verlassen. „Natürlich setzen wir alles daran, dafür bilden wir auch aus“, so Personaldezernent Quilling, „einen Teil des erforderlichen Nachwuchses auf diese Nachbesetzungen hin zu qualifizieren. Dennoch werden wir auf externe Ausschreibungen nicht verzichten können, denn beispielsweise Baufachleute oder Ärzte müssen wir nach wie vor von außen holen.“

Mit Teilzeitmodellen, Jobsharing und Telearbeit kommt der Kreis den Wünschen seiner Beschäftigten entgegen, Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren. Von Elternzeit, Beurlaubung und Freistellung nach dem Pfleggesetz machen nach wie vor fast ausschließlich Frauen Gebrauch. Ganz wichtig ist mit Blick auf die Alterspyramide die Gesundheit unserer Beschäftigten. „Hier bieten wir nicht nur Präventionskurse an“, führt der Landrat aus, „über ein betriebliches Eingliederungsmanagement ermöglichen wir Langzeiterkrankten einen verträglichen Wiedereinstieg in das Berufsleben. Erfreulich ist, dass die Zahl der durchschnittlichen Krankheitstage von 18,97 auf 17,09 gesunken ist. Wir hoffen, dass sich dieser Trend auch weiterhin stabilisiert.“

Neben einer Vielzahl von weiteren Statistiken enthält der Personalbericht auch eine Übersicht über besondere Maßnahmen und Projekte. Sehr hohen Stellenwert hat die Neuorganisation des Fachdienstes Ausländerangelegenheiten, die im Laufe des Jahres 2013 komplett durchgeführt werden konnte. So erfolgte eine organisatorische Neugestaltung des Fachdienstes über die Einführung von Teamstrukturen und eine Vereinheitlichung der Aufgaben. Der Betrieb wurde insgesamt auf Terminvereinbarungen umgestellt, um Wartezeiten zu vermeiden. Gleichzeitig konnten die Öffnungszeiten ausgeweitet werden. Ein extra Serviceschalter wurde eingerichtet, zwei zusätzliche Stellen angegliedert und die leistungsgerechte Bezahlung durch die Anhebung von 15 Planstellen umgesetzt. Dieses Projekt soll Schule machen und Neuorganisationen für das Jahr 2014 sind für den Sozialbereich geplant. Für das Dienstleistungszentrum soll es einen Qualitätszirkel geben.

Seit dem 28. Februar 2013 gibt es, mit Beschluss des Kreissauschusses, eine Bewertungskommission. Ziel ist es anstehende Stellenbewertungen schneller und transparenter zu gestalten. Insgesamt wurden 16 Stellen neu bewertet. Außerdem wurden insgesamt 28 Beschäftigte höher gruppiert und befördert. „Alles in allem ist der Personalbereich natürlich geprägt durch die knappen Finanzmittel, die uns zur Verfügung stehen,“ so Oliver Quilling abschließend, „und die Deckelung der Personalkosten lässt kaum Spielraum. Allein die zusätzlichen Personalkosten für die Übernahme der Wohngeldsachbearbeitung belaufen sich auf 400.000 Euro pro Jahr. Dennoch müssen wir uns bewusst sein, dass ohne qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Verwaltung keine gute Leistung für die Bürgerinnen und Bürger erbringen kann.“