Der Kreisausschuss hat in seiner letzten Sitzung dem Kreistag empfohlen, die dritte Schule für Praktisch Bildbare im Kreis Offenbach auf dem Grundstück der ehemaligen Zulassungsstelle in Heusenstamm zu errichten. Eine Vorentwurfsplanung liegt vor, demnach werden die Kosten auf rund 3,5 Millionen Euro geschätzt. 

„Wir haben uns in Abstimmung mit der Stadt für den Standort in Heusenstamm entschieden“, begründet die Kreisbeigeordnete Claudia Jäger, „weil die Zeit drängt. Bereits zum übernächsten Schuljahresbeginn wird die dritte Schule für praktisch bildbare Schüler gebraucht. Neben der ehemaligen Zulassungsstelle war ein Grundstück in Dietzenbach in der engeren Wahl. Dieses hätten wir jedoch erst erwerben müssen. Da wir auf unserem eigenen Grundstück sehr viel schneller mit dem Bau beginnen können als auf einem Grundstück, das uns derzeit noch nicht gehört, fiel die Entscheidung für Heusenstamm. Dort sind außerdem in wesentlichen Teilen Erschließung, Gebäude und Außenanlagen bereits vorhanden, die uns insgesamt einen früheren Fertigstellungstermin erwarten lassen. Den Schuljahresbeginn 2004/05 werden wir wohl nicht ganz schaffen, aber im Spätherbst 2004 sollen die Schülerinnen und Schüler die neuen Räumlichkeiten beziehen. Dazu kommt der Aspekt der Wirtschaftlichkeit: In der Summe wird der Schulbau am Standort der ehemaligen Zulassungsstelle etwa eine Million Euro günstiger. Dass wir bislang - vor allem auch auf Grund der nach wie vor ungünstigen Lage auf dem Immobilienmarkt - keinen Käufer für die ehemalige Außenstelle finden konnten, erleichterte uns die Entscheidung.“ 

Das Raumprogramm sieht acht neue Klassenräume vor. Dazu kommen vier Gruppenräume sowie ein Multifunktionsraum. Darüber hinaus sind Räume für Werken, Material und Computer geplant. Um den Anforderungen einer Schule für Praktisch Bildbare gerecht zu werden, entstehen je ein Wahrnehmungs-, Logopädie-, Krankengymnastik-, Psychomotorik- und Matchraum. Ebenso werden ein Bewegungsbad sowie Räume für die Verwaltung und Hauswirtschaft geschaffen. 

„In der Planung haben wir weitgehend den vorhandenen Gebäudebestand berücksichtig“, führt die Baudezernentin aus. „In den bestehenden Räumlichkeiten können sowohl die Verwaltung als auch die Fachräume untergebracht werden. Die Schalterhalle wird zu einem Psychomotorikraum umgebaut. Nach Norden schließen wir den Neubau des Klassentraktes mit acht Räumen an. Dieser bietet uns die Möglichkeit, wenn eine weitere Erweiterung notwendig wird, zwei weitere Klassenräume zu schaffen. Mittelfristig wird auch die Dependance der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule, die derzeit an der Brüder-Grimm-Schule in Mühlheim-Lämmerspiel besteht, in Heusenstamm aufgenommen werden. Damit lösen wir organisatorische Probleme, die Dependancelösungen mit sich bringen und können auf die Erweiterung an der Brüder-Grimm-Schule verzichten.“

 „Im Haushaltsplan für dieses Jahr haben wir bereits 200.000 Euro Planungsmittel sowie eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 500.000 Euro bereitgestellt“, so Claudia Jäger abschließend. „Mit der Errichtung der dritten Schule für praktisch Bildbare im Kreis Offenbach legen wir einen weiteren großen Schritt auf unserem Weg zum Schulstandort Nummer eins zurück. Wir schaffen für die benachteiligten Schülerinnen und Schülern optimale Bedingungen zum Lernen.“