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21.11.2023

Sechste Grundschule in Langen nimmt Form an

Die Schullandschaft in Langen soll um eine sechste Grundschule erweitert werden. Der Kreisausschuss empfiehlt dem Kreistag, der Kostenschätzung sowie dem Entwurf des Darmstädter Architekturbüros Waechter + Waechter Architekten BOA PartmbB für einen Neubau im Bereich Alte Römerstraße zuzustimmen. Vorgesehen ist eine dreizügige Grundschule mit Betreuungseinrichtung und Einfeldsporthalle. Die Gesamtkosten sollen voraussichtlich 30,6 Millionen Euro betragen. Die Stadt Langen hat angekündigt, die notwendigen kommunalen Gremienbeschlüsse parallel zu denen der Kreisgremien einzuholen.

Der Neubau trägt der städtebaulichen Entwicklung Rechnung. Das schulische Angebot im Elementarbereich stößt in Langen an die Kapazitätsgrenze. Bereits im Schulentwicklungsplan 2018 wurde der Bedarf einer weiteren Grundschule im Norden der Kommune nachgewiesen. Das Hessische Kultusministerium hatte der Errichtung mit Erlass bereits zugestimmt. Gemeinsam mit Langen hat der Kreis nun einen geeigneten Standort gefunden. Das Areal an der Alten Römerstraße ist Eigentum der Stadt. Die Nutzung wird über einen Erbpachtvertrag geregelt.

„Die Schule wird räumlich so konzipiert, dass neben den Bedarfen für allgemeinen und fachlichen Unterricht auch eine inklusive Beschulung ermöglicht wird“, sagt Landrat Oliver Quilling. „In Kooperation mit der Stadt entstehen außerdem ausreichend Ganztagsbetreuungsplätze, um den Rechtsanspruch auf Betreuung im Grundschulalter gemäß Ganztagsförderungsgesetz zu realisieren. Dem Kreis ist dabei wichtig, eine Verzahnung von Lern- und Betreuungszeiten zu ermöglichen, weshalb wir auf eine integrierte Bauweise setzen. Dabei werden die Betreuungsflächen zentral zwischen den Lernbereichen angeordnet; um sie sowohl vor- als auch nachmittags gut ausnutzen zu können.“

Geplant ist ein dreigeschossiges Schulgebäude in Holzbauweise. Die Hauptnutzfläche beträgt 3.359 Quadratmeter inklusive Sporthalle, Mensa und integrierten Flächen für die Betreuung von 300 Kindern. Es entstehen 5.562 Quadratmeter Bruttogeschossfläche. Die Schule ist barrierefrei konzipiert. Alle Bereiche sind über eine Aufzugsanlage zugänglich. Auf dem Flachdach mit extensiver Begrünung wird eine Photovoltaikanlage zur Deckung des Eigenstrombedarfs errichtet. Die Einhaltung des sommerlichen Wärmeschutzes wird durch eine außenliegende Jalousieanlage sichergestellt.

Das Raumkonzept sieht vor, die Lern- und Unterrichtsbereiche in vier Cluster nach dem Lernhausprinzip zu organisieren. Jeweils drei der insgesamt zwölf Klassenräume werden mit Betreuungs- und Gruppenräumen zu einem Cluster zusammengefasst, das durch Sanitärkerne und pädagogisch nutzbare Erschließungsflächen ergänzt wird. Für den Fachunterricht werden je ein Musik- und Werkraum mit Lager errichtet sowie drei Sonderklassenräume für die Vor- und lntensivbeschulung.

Büroräume für Verwaltung, Schulsozialarbeit und die Betreuungseinrichtung, ein Lehrerzimmer sowie weitere Arbeits- und Personalräume befinden sich im Erdgeschoss. Dort entsteht ebenfalls ein Speisesaal mit Küche. Neben einem freizeitpädagogischen Raumangebot sind die Flure pädagogisch nutzbar.

Im Untergeschoss wird eine Einfeldsporthalle samt Nebenräumen untergebracht, die auch für den Vereinssport genutzt werden können. Über einen separaten Zugang wird der Bereich für externe Besucherinnen und Besucher erreichbar. In der Teilunterkellerung des Neubaus sind zusätzlich erforderliche Flächen für Technik- und Lagerräume vorgesehen.

Baubeginn des Projekts soll im Frühjahr 2025 sein, die Inbetriebnahme zum Schuljahr 2027/28. Der Baumbestand im nördlichen Teil des Areals soll erhalten werden. Von den Gesamtkosten in Höhe von rund 30,6 Millionen Euro entfallen etwa 26,3 Millionen auf den Kreis und knapp 4,3 Millionen auf die Stadt Langen, die gemäß der Ein-Drittel-zwei-Drittel-Regelung zwei Drittel der Kosten für die Betreuungsräume übernimmt.

Parallel zur Grundschule plant die Stadt Langen eine Kindertagesstätte auf demselben Grundstück, die zeitgleich zum Schulneubau errichtet werden soll. Die zugehörigen Kosten einschließlich der anteiligen Außenanlage werden von der Stadt getragen. Aufgrund der Rahmenbedingungen und Abhängigkeiten – auch im Hinblick auf Anbindungen an die öffentliche Versorgung, die Gestaltung des gesamten Außengeländes und der Einrichtung von Parkplätzen – soll die Planung in einem gemeinsamen Projekt weitergeführt und koordiniert werden. Die Projektleitung liegt beim Kreis. „Das Vorgehen führt insgesamt zu einer wirtschaftlichen Abwicklung“, sagt Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger. „Auf diese Weise können wir Synergien, etwa bei Hausanschlüssen und der Energieversorgung, erreichen und Abläufe aufeinander abstimmen, sodass Doppelleistungen vermieden werden.“