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17.01.2002

Selma-Lagerlöf-Schule, Dreieich-Buchschlag

Verdeckte Konstruktionsmängel führen zu Feuchteschäden - Kreis lässt vorsorglich Unterrichtsräume sperren

Die Feuchtigkeitsschäden an der Selma-Lagerlöf-Schule sind auf verdeckte Konstruktionsfehler im Dachaufbau zurückzuführen, die offenbar noch aus der Bauphase der Schule im Jahr 1964 stammen und beim Schulträgerwechsel 1970 vom Kreis Offenbach übernommen wurden.

"Obwohl das von der Elternschaft beauftragte mikrobiologische Gutachten des TÜV Süddeutschland," so Baudezernentin Claudia Jäger, "dessen Ergebnisse uns seit dem 11.01.2002 vorliegen, keine Hinweise auf konkrete Gefährdungen enthält, werden wir vorsorglich - nach Rücksprache mit unserem Fachdienst Gesundheit und in Abstimmung mit der Schulleitung - ab Freitag die zwei betroffenen Räume für den Unterrichtsbetrieb sperren und Raumluftmessungen durchführen."

"Erstmals Mitte 1999 erfolgten Hinweise auf Feuchtigkeitsprobleme im Gebäude der Lagerlöf-Schule," führt die Baudezernentin weiter aus, "es wurde umgehend eine Überprüfung der Dichtigkeit von Fall- und Abwasserrohren veranlasst und der Schaden behoben. Nach Hinweisen der Schulgemeinde auf möglichen Schimmelbefall wurde präventiv durch den Fachdienst Gesundheit im Januar 2000 eine Schimmelpilzuntersuchung beauftragt. Der Gutachter stellte keine signifikant erhöhte Schimmelpilzbildung fest. Eine Krankheitsgefahr stellte sich für den Fachdienst Gesundheit nicht dar."

Ende 2000 wurde ein weiteres Schimmelpilzgutachten (durch die Elternschaft) beim TÜV Süddeutschland in Auftrag gegeben. In Absprache mit den Eltern wurde eine Bezahlung durch den Kreis vereinbart. Auch zu dem Zeitpunkt konnte keine drastische Erhöhung der Luftkonzentration an Schimmelpilzen in den Innenräumen gegenüber der Außenkonzentration festgestellt werden. Die vom Gutachter empfohlenen Vorsorgemaßnahmen wurden noch in den Weihnachtsferien 2000/2001 durchgeführt. Es wurden sogar weitergehende Maßnahmen ergriffen. Statt des Austausches einzelner feuchter Deckenplatten wurde in Raum 11 die abgehängte Decke komplett erneuert. Des weiteren wurde der Fensterfugenkitt nicht nur gereinigt, sondern in den Osterferien ebenfalls komplett ausgetauscht.

Nach bekannt werden von neu aufgetretenen Einregenstellen im Frühjahr 2001 wurde in den Sommerferien 2001 (witterungsbedingt) das Dach des Altbaues Selma-Lagerlöf-Schule komplett saniert. Diese Maßnahme wurde mit einem Kostenaufwand von circa 100.000 Mark fach- und zeitgerecht durchgeführt. Im Oktober / November 2001 kam es erneut zum Wassereintritt ins Gebäude. Die frisch sanierte Dachfläche wurde daraufhin mehrfach überprüft. Es konnten keine Mängel oder sonstige Schäden festgestellt werden; Schäden an angrenzenden Bauteilen wurden umgehend repariert beziehungsweise eine weitergehende Fehlerquellensuche durchgeführt. Mitte Dezember 2001 wurde in Abstimmung mit der beauftragten Dachdeckerfirma ein baufachliches Gutachten in Auftrag gegeben, dessen Ergebnis jetzt vorliegt.

"Das Gutachten hat erst jetzt offenbart," so Claudia Jäger abschließend, "dass die Mängel in der Konstruktion und Belüftung des alten Daches zu finden sind. Der Gutachter hat inzwischen einen Folgeauftrag zur sofortigen Entwicklung eines umfassenden Sanierungskonzeptes erhalten; die Ergebnisse werden wir der Schulgemeinde Mitte Februar 2002 präsentieren und je nach Witterungslage in den Oster- oder Sommerferien 2002 realisieren."