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06.11.2023

Team des Gesundheitsamtes startet Schuleingangsuntersuchungen

Das Team des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes des Kreises Offenbach hat nach den pandemiebedingten Einschränkungen wieder in vollem Umfang mit den gesetzlich vorgeschriebenen Schuleingangsuntersuchungen begonnen. Bis zum nächsten Sommer werden die Ärztinnen des Gesundheitsamtes rund 4.500 Mädchen und Jungen aus den 13 Kommunen, die zwischen dem 2. Juli 2017 und dem 1. Juli 2018 geboren sind, untersuchen. Das sind mehr künftige Erstklässler denn je, die sich den 15 Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes vorstellen. Die Eltern müssen nicht selbst aktiv werden. Die Sekretariate laden sie schriftlich zur Untersuchung in die zuständige Grundschule ein.

„Die Schuleingangsuntersuchungen sind für viele Familien ein Meilenstein, der den Eltern deutlich macht, dass sich ihre Tochter oder ihr Sohn mit großen Schritten der Einschulung nähert und bald ein neuer Lebensabschnitt beginnen wird“, sagt Landrat Oliver Quilling. Dr. Marianne Schneider, stellvertretende ärztliche Leitung, weiß aus Erfahrung, dass die Untersuchung sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern mit großen Erwartungen, Vorfreude, aber auch mit Sorgen und Fragen verbunden ist. Doch der größte Teil der Mütter und Väter kann dem Termin gelassen entgegenblicken, denn „die überwiegende Mehrheit der Kinder ist fit für die Schule“, so Dr. Marianne Schneider.

Bei der Untersuchung geht es vor allem darum, Entwicklungsrisiken möglichst frühzeitig zu erkennen, damit das Kind – falls nötig – noch vor der Einschulung von einer Förderung oder einer Therapie profitieren kann. Nach Abschluss der Untersuchung wird den Eltern das Ergebnis mitgeteilt und die Ärztin steht für Fragen zur Verfügung.

Werden bei der Untersuchung schulrelevante Auffälligkeiten festgestellt, die voraussichtlich bis zur Einschulung nicht ausgeglichen werden können, so erfolgt eine Beratung der Eltern bezüglich der verschiedenen Möglichkeiten zur bevorstehenden Einschulung. Die abschließende Entscheidung, welche Schule für die Fünf- oder Sechsjährigen geeignet ist, treffen die Eltern gemeinsam mit den Pädagoginnen. Die pädagogische Beratung der Eltern zur Einschulung eines Kindes mit besonderem Förderbedarf erfolgt über die schulischen Beratungs- und Förderzentren.

Beim Test, der pro Kind bis zu knapp einer Stunde dauert, dokumentieren die Fachleute sogenannte Vorläuferfähigkeiten, die für eine gute Schullaufbahn des Kindes wichtig sind. Dr. Marianne Schneider und ihre Kolleginnen möchten herausfinden, ob die angehenden Schülerinnen und Schüler sich gut konzentrieren, einen Stift halten, Schere und Kleber nutzen können oder ob sie wissen, welche Menge größer und kleiner ist. Weitere Fragen der Untersuchung sind beispielsweise: Versteht das Kind Aufgaben und setzt sie um? Kann es abwarten, bis es an der Reihe ist?

Die Untersuchung umfasst ferner die Erhebung der Anamnese und des Impfstatus´, einen Hör- und Sehtest, die Entwicklungsdiagnostik sowie die körperliche Untersuchung. Neben den sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten und den kognitiven Kompetenzen geht es auch um motorische Fähigkeiten, wie etwa auf einem Bein stehen oder rennen. Dr. Marianne Schneider stellt fest, dass die durch die Pandemie verursachten Einschränkungen beim gemeinsamen Spielen, bei der Betreuung in Gruppen sowie die entfallenen Sportmöglichkeiten bei manchen Kindern Spuren hinterlassen haben. Die Medizinerin registriert eine Zunahme von psychischen und motorischen Auffälligkeiten sowie mehr Konzentrationsschwächen.

Bei Fragen rund um die Entwicklung des Kindes bietet das Gesundheitszentrum in Dietzenbach interessierten Eltern ein großes Spektrum an Beratungsangeboten. Wer mehr über das Thema Sprachentwicklung wissen möchte, kann per E-Mail an sprachheilberatung@kreis-offenbach.de einen Termin vereinbaren. Bei Fragen zu Essverhalten und Körpergewicht des Kindes kann eine E-Mail mit dem Betreff Sprechstunde an gesundheit@kreis-offenbach.de gesendet werden.