Sprungziele
Seiteninhalt
20.04.2010

Umsetzung des Konjunkturprogramms läuft auf vollen Touren

Fast die Hälfte der Aufträge aus dem Konjunkturprogramm bleibt im Kreis

„Wir konnten nach dem langen Winter die Osterferien nutzen, um an zahlreichen Schulen mit der Umsetzung des Konjunkturpaketes durchzustarten“, berichtet Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger am Dienstagvormittag. „22 Maßnahmen – neun finanziert aus dem Bundesprogramm und 13 aus dem Landesprogramm – stehen auf unserer Bau-Agenda. Zusätzlich ist die Verbesserung der IT-Ausstattung an rund 20 Schulen geplant. Insgesamt ist ein Investitionsvolumen von 54 Millionen Euro vorgesehen.“

Während viele Schulträger in Hessen mit dem Konjunkturprogramm dringende Schulsanierungen angehen, hat der Kreis Offenbach seine Hausaufgaben gemacht und mit dem großen PPP-Schulprojekt die Schulen bereits saniert. Deshalb können mit dem Konjunkturprogramm Projekte angegangen werden, deren Schwerpunkt auf dem Ausbau des Betreuungs- und Ganztagesangebots liegt. Da über das Programm möglichst schnell und kurzfristig konjunkturelle Impulse erzielt werden sollen, gibt es entsprechend enge Zeitvorgaben seitens des Bundes und des Landes. Daher stehen Maßnahmen im Fokus, für die keine langwierigen Entwicklungs- und Abstimmungsprozesse notwendig waren.

„Das Konjunkturpaket kommt dem heimischen Handwerk zu Gute“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger. „Grundsätzlich fordern wir bei den beschränkten Ausschreibungen für die Neubaumaßnahmen aus dem Konjunkturprogramm vorrangig Unternehmen aus der Rhein-Main-Region zur Auftragsabgabe auf. Dies sind im Durchschnitt fast 80 Prozent und dies spiegelt sich dann natürlich auch bei der Vergabe wider. In diesem Zusammenhang möchte ich mich auch für die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft bedanken. Über die Wirtschaftsförderung des Kreises haben wir sichergestellt, dass die Kreishandwerkerschaft immer aktuell über laufende Ausschreibungen informiert wird, so dass letztendlich gewährleistet ist, dass auch die Handwerksbetriebe selbst permanent auf dem aktuellen Stand sind.“

„Wir haben bis jetzt mehr als 45 Prozent der Aufträge an Unternehmen aus dem Kreisgebiet vergeben können. Weitere rund 38 Prozent der Aufträge werden von Firmen aus Hessen ausgeführt, so dass nur rund 15 Prozent der Aufträge von Firmen aus dem Bundesgebiet erledigt werden. Dabei gilt es allerdings zu bedenken, dass es einige spezialisierte Firmen gibt, die Leistungen anbieten, die wir weder im Kreis noch in der Region erhalten können.“

„Nachdem wir mit dem PPP-Programm bereits in den vergangenen Jahren unseren Investitionsschwerpunkt auf den Bereich Bildung gelegt haben, gibt uns das Konjunkturprogramm die Chance, unsere Schulen fit für die Anforderungen der Zukunft zu machen“, freut sich Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger. Aber nicht nur in die Gebäude wird investiert. Auch die Ausstattung der Schulen wird mit Mitteln des Hessischen Sonderinvestitionsprogramms verbessert. So werden an unterschiedlichen Schulen zum Beispiel Fachräume hergerichtet und Mobiliar angeschafft.

Der Ausbau der Schulanlage Buchenbusch der Albert-Schweitzer-Schule in Neu-Isenburg steht kurz vor dem Abschluss. Außerdem steht an dieser Schule noch der Bau einer neuen Turnhalle an. Auf einem Teilstück des ehemaligen Sportplatzes entsteht eine Einfeldhalle. Die Sporthalle ist als Passivhaus geplant. Die Haustechnik umfasst unter anderem eine Kunstlichtregelung nach Präsenz und Tageslicht, eine Photovoltaik-Anlage sowie eine thermische Solaranlage zur Warmwassererzeugung und Heizungsunterstützung. Auf dem Dach der Umkleiden wird eine Photovoltaik-Anlage mit drei Reihenelementen installiert.

Im Rahmen des Konjunkturprogramms werden zwei weitere Turnhallen errichtet: Die Wilhelm-Leuschner-Schule in Egelsbach sowie die Heinrich-Heine-Schule in Dreieich erhalten jeweils eine Drei-Felder-Sporthalle.

An der Astrid-Lindgren-Schule in Dietzenbach werden insgesamt sechs Klassenzimmer sowie Räume für die Schulbücherei und die Schulsozialarbeit geschaffen. Weiterhin sind drei freizeitpädagogische Räume für den Betreuungsbereich vorgesehen sowie ein Speiseraum, dem eine Verpflegungsküche sowie die erforderlichen Nebenräume zugeordnet sind. Das Gebäude wird nach Maßgaben des Passivhausstandards errichtet. Dazu gehört auch eine Photovoltaikanlage. Die alten Pavillons sind bereits abgerissen.

An der Oswald-von-Nell-Breuning-Schule in Rödermark wird auf dem nördlichen Schulgelände ein Erweiterungsbau entstehen. Das zweigeschossige Gebäude wird unter anderem über drei Musikräume, Aufenthaltsbereiche, einen Mehrzweckraum mit Bühne, einen Probenraum sowie einen Betreuungsraum verfügen. Die Arbeiten haben in den Osterferien begonnen, das Hausmeisterhaus wurde bereits entkernt.

In der Giselastraße in Seligenstadt sind die Betonarbeiten an der neuen Emma-Schule inzwischen fast fertiggestellt. Nun stehen die Holzbau-Arbeiten an. Die Emma-Schule wird als dreizügige Grundschule mit integrierter Einfeldsporthalle und Nachmittagsbetreuung rund 300 Schülerinnen und Schülern ein innovatives und modernes Lernumfeld bieten. Schulgebäude und Sporthalle sind als CO2-neutrales Passivhaus in Holz- beziehungsweise Glasbauweise mit Gründach und Regenwassernutzung geplant. Das Energiekonzept der Schule sieht vor, ausschließlich erneuerbare Energie für die Wärme-, Kälte- und Stromerzeugung zu nutzen.

Auch an der Johannes-Gutenberg-Schule in Hainburg konnten die Arbeiten in den Osterferien beginnen. Zunächst müssen die bestehenden Pavillons abgerissen werden, um Platz für den Neubau zu schaffen. Dieser wird damit zum Bindeglied zwischen den beiden Gebäuden der Grundschule. Er wird über Küche, Speisesaal und Gruppenräume verfügen. Der Neubau entspricht den Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2009 und wird barrierefrei zugänglich sein.

„Diese kleine Auswahl an Maßnahmen aus dem Konjunkturprogramm macht deutlich, dass mit den Investitionen an unseren Schulen nicht nur der Schulstandort Kreis Offenbach weiter gestärkt wird, sondern dass wir auch aktiv etwas für den Klimaschutz tun. Mit der Sanierung unserer Schulen im PPP-Projekt konnten wir seit 2004 den Wärmeverbrauch und damit den CO2-Ausstoß drastisch verringern: im Los West um rund 23 Prozent und im Los Ost sogar um 30 Prozent. Nun setzen wir mit dem Konjunkturprogramm weiter konsequent auf energetisch optimierte Gebäude. Wo es möglich und sinnvoll ist, setzen wir auf erneuerbare Energien wie Photovoltaik oder Geothermie.“