Am Mittwoch fand in Hainburg die Unterzeichnung des Bau- und Finanzierungsvertrages für die Odenwaldbahn statt. Die Bürgermeisterinnen Ruth Disser aus Mainhausen und Dagmar B. Nonn-Adams aus Seligenstadt sowie der Hainburger Bürgermeister Bernhard Bessel unterzeichneten gemeinsam mit Landrat Peter Walter und der Ersten Kreisbeigeordneten Claudia Jäger sowie der Kreis-Verkehrs-Gesellschaft m. b. H. (KVG) die Vereinbarung. Diese sieht vor, die Nahverkehrsinfrastruktur auf der Bahnstrecke von Eberbach am Neckar nach Hanau zu modernisieren. Konkret sollen in Mainhausen, Seligenstadt und Hainburg die Bahnsteige und die Bahnsteigausstattungen verbessert werden.

„Mit der baulichen Anpassung der Bahnsteige, die höher gelegt werden müssen und damit barrierefrei und fahrgastfreundlich sind,“ erläutern der Landrat und die Aufsichtsratsvorsitzende der KVG, Claudia Jäger, „stellen wir die Weichen, um den Ostkreis Offenbach 2007 an die neue Odenwaldbahn, die mit einem elektronischen Stellwerk versehen wird, anzubinden. Damit ist gewährleistet, dass der Zugverkehr schneller und besser abgewickelt wird.“

Die Bahnreisenden aus dem Ostteil des Kreises profitieren aber bereits Ende 2005 unmittelbar von den Veränderungen. „Künftig werden täglich acht statt vier Züge unmittelbar nach Frankfurt-Süd fahren,“ erläutert der Hainburger Bürgermeister Bernhard Bessel, „dies macht den ÖPNV erheblich attraktiver, zumal es ein oder zwei Züge am Tag zusätzlich gibt. Dazu wird im Hainburger Ortsteil Hainstadt eine Fußgängerunterführung gebaut, so dass die Bahnsteige von beiden Seiten erreichbar sind. Außerdem erhalten die Bahnhöfe eine moderne Ausstattung wie beispielsweise eine Wartehalle, Bänke und die Beleuchtung. Der Finanzbedarf beziffert sich auf etwa 2,3 Millionen Euro, davon tragen wir knapp 260.000 Euro.“

„In die Modernisierung der Seligenstädter Bahnsteigausstattung, die insgesamt 125.000 Euro kostet,“ erklärt Bürgermeisterin Dagmar B. Nonn-Adams, „investiert die Stadt selbst 14.000 Euro. Diese Maßnahme wird 2008 beendet sein. Der Einsatz des Itino, der ab Dezember 2005 diese Strecke befahren wird, sorgt schon vorher mit seinen klimatisierten niederflurigen Fahrzeugen für mehr Fahrgastkomfort. Davon können sich die Bürgerinnen und Bürger bereits am kommenden Samstag bei einem etwa einstündigen Halt des neuen Zugmodells selbst überzeugen.“

380.000 Euro fließen in die Umbauten am Haltepunkt Mainhausen-Zellhausen. „Aus der Gemeindekasse,“ erläutert Bürgermeisterin Ruth Disser, „fließen 39.000 Euro in die Neuausstattung. Auch wenn unser Bahnhof nicht so stark frequentiert wird, leisten wir damit unseren Beitrag, um den Bestand dieser wichtigen Strecke langfristig zu sichern.“

An der Finanzierung der anstehenden Baumaßnahmen mit einem Kostenvolumen von etwa 2,8 Millionen Euro, beteiligt sich der Kreis Offenbach ebenfalls mit 313.000 Euro, diese Summe wird insgesamt auch von den drei Gemeinden erbracht. Die restlichen 2,2 Millionen Euro werden vom Bund, vom Land und vom Rhein-Main-Verkehrsverbund getragen.

„Mit der Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung ist die Basis geschaffen, um die erforderlichen Baumaßnahmen entlang der Odenwaldbahn auf den Weg zu bringen ,“ freuen sich der Landrat und die Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger, „das ÖPNV-Angebot wird sich im Ostkreis 2005 erheblich verbessern, Frankfurt-Süd kann in schnellstens 30 Minuten erreicht werden und auch Aschaffenburg und Darmstadt rücken näher. Damit gewinnt der Standortfaktor Mobilität im Kreis Offenbach zusätzlich an Qualität, denn künftig werden alle dreizehn Kommunen im Kreis über eine attraktive Schienenanbindung verfügen, so dass die Entscheidung Auto oder Zug manchem erheblich leichter fallen wird.“