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28.05.2003

Weiterer Baustein der Modellregion Kreis Offenbach: Regionales Kompetenznetzwerk Schule

„Bildung und Schule stehen bei uns an erster Stelle“, betonen Landrat Peter Walter und die Erste Kreisbeigeordnete Eva-Maria Tempelhahn. „Nicht nur bei der Bewirtschaftung der Schulgebäude gehen wir neue Wege, sondern auch bei der Qualitätssteigerung im schulischen Bildungsalltag. Gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt und der Jugendhilfe haben wir ein Konzept entwickelt, das wie die Bewirtschaftung der Schulen viele Interessenten weit über die Kreisgrenzen hinaus finden wird.“

„Wir haben für diese regionale Kooperation ein verbundartiges Netzwerk mit verschiedenen Partnern geschaffen“, erläutert die Jugenddezernentin. „Zu den Partnern zählen insbesondere die psychologische Erziehungsberatung und die sozialpädagogische Schulsozialarbeit. Beide Leistungsbereiche werden wir weiter ausbauen. Da die Zahl der Familien, die in Erziehungsfragen stark belastet bzw. auch zeitweise überfordert sind, ständig steigt, wollen wir damit die Schulen auch bei ihrem gesetzlichen Erziehungsauftrag unterstützen.“

Konkrete Verhandlungen hat der Kreis mit dem Staatlichen Schulamt, Trägern der Freien Jugendhilfe und anderen Partnern bereits aufgenommen. Mit im Boot sind auch die kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Dietzenbach, Langen und voraussichtlich auch Mühlheim sind die ersten kommunalen Partner bei dem Ausbau und der Finanzierung der Sozialarbeit in der Schule. Hier sind es erst einmal die Hauptschüler und Hauptschülerinnen, von denen derzeit noch kreisweit jährlich etwa 200 die allgemeinbildende Schule ohne Abschluss verlassen. Sie sollen dieses Unterstützungsangebot mit Schwerpunkt auf den Ausbildungs- bzw. Berufseinstieg bereits nach den Sommerferien erhalten. „Diese Vorgehensweise ist das Ergebnis einer Bedarfsermittlung der Kreisjugendhilfeplanung“, ergänzt Landrat Peter Walter. „Sie deckt sich unter anderem mit den aktuellen Empfehlungen der hessischen Wirtschaft. Angestellt werden die Schulsozialarbeiterinnen und –sozialarbeiter bei der kreiseigenen Gesellschaft für Kinder, Jugend, Bildung und Völkerverständigung.“

„Das zukünftige Kompetenznetzwerk wird“, führt die Jugenddezernentin aus, „unter dem Dach des Kreises und des Staatlichen Schulamts über einen gemeinsamen Lenkungsausschuss sowie ein aktives Netzwerkmanagement verfügen. Die verschiedenen Partner, insbesondere aus der öffentlichen und freien Jugendhilfe, stellen einen Teil der Arbeitszeit ihrer Fachkräfte in einen Pool. Gemeinsam mit den Partnern werden dann unter der Regie des Lenkungsausschusses aufgabenbezogene Netzwerkknoten gebildet, die einen projektartigen Charakter haben. Innerhalb dieses regionalen Netzwerks soll es auch ein örtliches Fundament geben. Kreis und Staatliches Schulamt werden die Standortkommunen dabei unterstützen, jeweils ein „Kompetenzzentrum Grundschulen“ aufzubauen. Ähnlich wie auf Kreisebene sollen in städtischer Regie, Leistungen der Betreuung, der Hausaufgabenhilfe und Sprachförderung gebündelt und nach Bedarfskriterien als Komplettlösungen aus einer Hand in die schulischen Abläufe integriert werden. Denn derzeit muss eine einzelne Schule mit mehreren Trägern verschiedene Leistungen koordinieren. Dieser Aufwand kann erheblich reduziert werden.“

„Bislang gab es nur kompetente Einzellösungen für die Stärkung und Unterstützung von Schulen“, fügt Peter Walter an, „in Zukunft werden wir die vorhandenen Ressourcen bündeln und ausweiten. Beispielsweise wird ein kreisweites koordiniertes und standardisiertes Präventionsprogramm an den Schulen – angepasst an deren Bedarf - möglich. Denn ein erster Netzwerkknoten wird der Leistungsbereich der Prävention. Angedacht ist dabei die Bereitstellung einer festen Erziehungsberatungskraft als Kontaktperson für jede Grundschule im Kreis. Sie soll unter anderem Anlaufstelle für Lehrkräfte bei Problemen einzelner Schülerinnen und Schülern sein und bereitet bei Bedarf die Beratung der Familie in einer Beratungsstelle vor. Weitere Netzwerkknoten, wie die Schulsozialarbeit oder Sport und Bewegung mit ehrenamtlichen Partnern, sollen folgen.“

„Wir gehen davon aus“, so der Landrat und die Erste Kreisbeigeordnete gemeinsam, „dass unser „Regionales Kompetenznetzwerk Schule“ wesentlich zur Qualitätssteigerung der schulischen Bildungssituation betragen wird. Denn wenn die Rahmenbedingungen stimmen, lernt es sich auch besser. Die Modellregion Kreis Offenbach nimmt weiter Form an. Wir wollen Spitzenstandort in der hessischen Schul- und Bildungslandschaft werden.“