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07.12.2010

Wirtschafts-Rankings sehen Kreis Offenbach auf starkem Kurs

„Der Standort Kreis Offenbach ist für Firmen eine sehr gute Wahl. Weil er zentral in Deutschland und Europa liegt, über gut ausgebildete Arbeitskräfte verfügt, eine hervorragende Infrastruktur hat und mit seiner Lage in der Boom-Region Rhein-Main alle Voraussetzungen für wirtschaftliche Wachstum mit sich bringt!“ So fast Landrat Oliver Quilling die Ergebnisse verschiedener Regionalrankings und Studien zusammen.

Zum dritten Mal nach 2004 und 2007 etwa hat das Schweizer Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit aller 412 kreisfreien Städte und Landkreise Deutschlands untersucht. Grundlage der Studie sind 29 Indikatoren zur Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft, zur Konjunktur- und Arbeitsmarktlage, zur demografischen Situation und zur sozialen Lage. Quilling: „Dem Kreis Offenbach werden darin hohe Zukunftschancen für die dort wohnenden Menschen bescheinigt. Besonders der Wirtschaftsstandort in den Indikatoren wie Anzahl der Top 500 Unternehmen, Beschäftigte in Zukunftsfeldern, Patentintensität, Investitionsquote der Industrie, Gründungsintensität und Bruttoinlandsprodukt je Beschäftigter mit einflossen, ist die Paradedisziplin des Kreises Offenbach.“ Hier schaffte es der Kreis unter die Top 50. Auch in Feldern wie Wohlstand und Innovation liegt der Kreis im ersten Viertel des Prognos-Rankings. „Hierzu passt, dass gerade das Landhaus Waitz aus Mühlheim, im Rahmen des Bertelsmann Guides“ für das innovativste und beste gastronomische Gesamtkonzept deutschlandweit ausgezeichnet wurde!“, ergänzt Quilling.

Auch sonst beeindruckt die Wirtschaftskraft des Kreises. Das belegen etwa Zahlen der IHK. So trotzte der IHK-Bezirk Offenbach der Wirtschafts- und Finanzkrise, gerade was die Arbeitsplätze betrifft überraschend gut. Mit über rund 28.600 Unternehmen, rund 2400 davon im produzierenden Gewerbe und mit insgesamt über 103.700 Beschäftigten, liegt der IHK Bezirk für den Kreis Offenbach, gemessen an seiner Einwohnerzahl gut im Bundes-Trend. „Darüber hinaus verfügt der Kreis mit dem Internationalen Flughafen-Drehkreuz Rhein-Main-Airport und sehr guten Anbindungen an die zentralen Nord-Süd- und Ost-West- Autobahn-Tangenten über eine deutschlandweit fast einzigartige Verkehrs-Infrastruktur“, betont Quilling. All diese günstigen Faktoren schlagen sich auch auf andere Parameter nieder. So liegt beispielsweise die Kaufkraft im Kreis Offenbach laut IHK mit 22.564 Euro rund 19,1 Prozent über dem bundesdeutschen Durchschnitt.

Das sind Zahlen, die für sich sprechen. „In der Öffentlichkeit wird der Standort Kreis Offenbach, was seine wirtschaftlichen Potentiale angeht, jedoch noch immer zu Unrecht eher unterschätzt“, macht der Landrat deutlich. Der Kreis Offenbach ist jedoch auch nach dem neuesten Regionalranking der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft was die Wirtschaftskraft betrifft die viertstärkste Region in Hessen. Weit vor Städten wie Wiesbaden, aber auch vor Darmstadt oder Frankfurt. Wir haben eine hohe Kaufkraft, eine hohe Produktivität und eine hohe Steuerkraft.“

Auch das höchste Bruttoeinkommen aller Angestellten und Arbeiter haben in Südhessen die Einwohner des Kreises Offenbach. Das geht aus dem aktuellen Jahrbuch des Statistischen Landesamtes hervor. Das verfügbare Einkommen der Familien liegt bei 20 542 Euro pro Jahr. Das sind 11,6 Punkte mehr als der Bundeswert von 100 und ist deutlich höher als der Wert im Regierungsbezirk Darmstadt (106,8) und höher als in Frankfurt (98,0) oder 90,05 in der Stadt Offenbach.
Zudem belegt der Kreis bei der Einkommenssteuerkraft mit 497 Euro je Einwohner (Bundesdurchschnitt 282 Euro) Platz drei in Hessen. Was den Wohlstand der Bürger betrifft liegt der Kreis hessenweit ebenfalls auf Platz drei. Auch die Produktivität ist überdurchschnittlich hoch. Während im Bundesdurchschnitt jeder Erwerbstätige 58.299 Euro erwirtschaftet, sind es im Kreis Offenbach 75.317 Euro. Damit liegt der Kreis bundesweit an 18. Stelle. „Auch bei den Hochqualifizierten liegt der Kreis mit 9,8 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 7,8 Prozent“, so Quilling.

Und auch im Regionalmonitoring 2010 der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main, erstellt durch den Planungsverband Frankfurt/Rhein-Main, schneidet der Kreis Offenbach hervorragend ab. So belegt der Kreis innerhalb der Region bei der Zahl der Erwerbstätigen hinter den Städten Frankfurt und Wiesbaden sowie dem Main-Kinzig-Kreis Platz vier. Dasselbe Bild ergibt sich bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. „Mit einem nominalen Bruttoinlandsprodukt von 11,3 Milliarden Euro liegt der Kreis gar hinter Frankfurt und nur knapp geschlagen von Wiesbaden auf Platz drei. Weit vor Hochtaunus und Main-Taunus“, zeigt sich Quilling erfreut.

Auch die jüngsten Erhebungen der IHK zur wirtschaftlichen Entwicklung sehen positiv aus. So hellte sich der Geschäftsklimaindex zuletzt relativ schnell stark auf. Der von der IHK berechnete Index für das Konjunkturklima erreicht mit fast 123 von 200 möglichen Punkten eine Größenordnung, die zuletzt Ende 2007 beobachtet werden konnte. Damit stieg der Klimaindex seit dem Höhepunkt der Krise Anfang 2009 um fast 50 Punkte. Dr. Bernhard Mohr, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer, präzisiert: „Mittlerweile sind es auch nicht mehr nur die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft, die den Klimaindex dominieren. Auch die aktuelle wirtschaftliche Lage hat sich gegenüber der letzten Umfrage deutlich verbessert. Fast 85 Prozent der Befragten schätzen ihre gegenwärtige wirtschaftliche Situation zumindest befriedigend ein. 32 Prozent geben der Konjunktur sogar die Note ‚gut’.“
„Dass die verbesserte Situation keine Eintagsfliege bleiben wird, zeigen die Aussagen der Wirtschaft zur näheren Zukunft. Der Optimismus hat sich weiter erhöht. Nur noch jedes zehnte Unternehmen sieht skeptisch in die Zukunft“, interpretiert Mohr.

„Das Beschäftigungswunder, von dem in letzter Zeit bundesweit gesprochen wird, scheint auch die Region Offenbach erreicht zu haben,“ nimmt der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer an und führt weiter aus: „Nachdem der Beschäftigungsabbau im Laufe der Krise erstaunlich moderat verlief, suchen fast 20 Prozent der Unternehmen aktuell wieder neue Mitarbeiter. Die Meldungen über Beschäftigtenabbau liegen dagegen unter zehn Prozent.“ Dazu passen auch die Ergebnisse der kürzlich veröffentlichten Beschäftigungsprognose des IHK-Forum Rhein-Main. Die Untersuchung der Industrie- und Handelskammern rechnet mit rund 28.000 neuen Arbeitsplätzen im kommenden Jahr in der Region Frankfurt RheinMain.

Die Investitionsplanungen der Wirtschaft bestärken die Hoffnung auf eine weitere Verbesserung. Nachdem im Mai zaghafte Hinweise auf eine höhere Investitionsneigung beobachtet werden konnten, sind die neuesten Aussagendeutlich: Die Wirtschaft will wieder mehr investieren. Dies gilt vor allem für die Industrie und hier besonders für die Investitionsgüterhersteller. Aber auch der Großhandel und das Dienstleistungsgewerbe will deutlich mehr für Investitionen ausgeben“, zieht Mohr abschließend Bilanz.