Sprungziele
Seiteninhalt

Europäischer Notruftag

112 ist EU-weite Notrufnummer und wichtiges Symbol in einem 

Im Notfall zählt jede Sekunde – egal, ob er zuhause, auf Dienstreise oder im Urlaub eintritt. Wer dann allerdings erst noch die richtige Telefonnummer raussuchen muss, um Hilfe zu verständigen, lässt wichtige Zeit verstreichen. Die Europäische Union hat 1991 dringenden Handlungsbedarf erkannt und die Notwendigkeit einer europaweit einheitlichen Notrufnummer gesehen. Die darauffolgende länderübergreifende Einführung der 112 war ein Meilenstein, der Einheimischen wie auch Reisenden gleichermaßen Sicherheit und Zugang zu Notfalldiensten bietet. Die kostenlos erreichbare Nummer verbindet Anrufende mit rund um die Uhr besetzten Leitstellen, die unter anderem Rettungsdienste und Feuerwehren aussenden können. Sie funktioniert zudem sowohl vom Festnetz als auch von Mobiltelefonen aus.

Seit ihrer Einführung hat sich die 112 zu einem unverzichtbaren Instrument der öffentlichen Sicherheit entwickelt. In vielen Ländern wird sie mehrsprachig angeboten, um sicherzustellen, dass schnelle Hilfe nicht an Sprachbarrieren scheitert. Mittlerweile gehen in der Europäischen Union jährlich rund 153 Millionen Notrufe unter der Notrufnummer 112 ein. In Deutschland gibt es die 112 übrigens bereits seit 1973.

Europäischer Notruftag am 11. Februar

Um die 112 noch bekannter zu machen, wurde der 11. Februar zum Europäischen Tag des Notrufs ausgerufen. Das Datum steht in seiner Schreibweise 11.2. für die Notrufnummer 112. An diesem Tag soll die Öffentlichkeit über die EU-weite Erreichbarkeit informiert werden.

Parallel nutzen in Deutschland auch viele Feuerwehren, Rettungsdienste und Leitstellen die Gelegenheit, um vorrangig auf ihren Social-Media-Kanälen einen Tag lang live von Einsätzen zu berichten und Einblicke in Bereiche ihrer Arbeit zu gewähren, die der breiten Öffentlichkeit sonst eher verschlossen bleiben.

In welchen Ländern gilt die 112?

EU-Staaten:

  • Belgien
  • Bulgarien
  • Dänemark
  • Deutschland
  • Estland
  • Finnland
  • Frankreich
  • Griechenland
  • Irland
  • Italien
  • Kroatien
  • Lettland
  • Litauen
  • Luxemburg
  • Malta
  • Niederlande
  • Österreich
  • Polen
  • Portugal
  • Rumänien
  • Schweden
  • Slowakei
  • Slowenien
  • Spanien
  • Tschechien
  • Ungarn
  • Zypern

Weitere Länder:

  • Andorra
  • Bosnien und Herzegowina
  • Färöer-Inseln
  • Island
  • Liechtenstein
  • Norwegen
  • Russland
  • San Marino
  • Schweiz
  • Türkei
  • Ukraine
  • Vatikanstadt

Extrawissen

Zu den weiteren Fortschritten beim Notruf 112 gehört die Verpflichtung der EU-Mitgliedstaaten, dafür zu sorgen, dass Anrufe unter der Nummer 112 gebührenfrei sind. Darüber hinaus sind die Telekommunikationsanbieter seit dem Jahr 2003 verpflichtet, den Rettungsdiensten die Standorte der Anrufenden zu übermitteln, um eine schnellere Hilfeleistung zu ermöglichen.

Der Notruf 112 wird nicht nur in der EU, sondern auch in einigen Ländern außerhalb genutzt und ist weltweit über GSM-Mobilfunknetze verfügbar. Nach der Roaming-Verordnung sind die Mobilfunkbetreiber sogar verpflichtet, Reisenden eine SMS mit Informationen über den Notruf 112 zu senden, wenn sie sich in ein anderes EU-Land begeben.

Gut zu wissen: Notrufe im Kreis Offenbach

Wenn in einer der insgesamt 13 Städte und Gemeinden im Kreis Offenbach die Notrufnummer gewählt wird, klingelt in Dietzenbach das Telefon. Die Zentrale Leitstelle für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst wird vom Eigenbetrieb Rettungsdienst (ERD) des Kreises Offenbach betrieben. Sie ist auf dem Gelände des Fachdienstes Gefahrenabwehr- und Gesundheitszentrum untergebracht.

Jährlich beantwortet das Team der Leitstelle rund 220.000 Anrufe. Nachts sind mindestens zwei sogenannte Einsatzsachbearbeiterinnen und Einsatzsachbearbeiter im Dienst, tagsüber meist vier. Bei Bedarf kann die Zahl jederzeit kurzfristig aufgestockt werden.

Um als Einsatzsachbearbeiterin beziehungsweise Einsatzsachbearbeiter in einer der Zentralen Leitstellen in Hessen arbeiten zu können, müssen Interessierte mindestens Rettungssanitäterin beziehungsweise Rettungssanitäter sowie Gruppenführerin beziehungsweise Gruppenführer der Feuerwehr sein. Hinzu kommt dann ein fünfwöchiger Lehrgang zur Einsatzsachbearbeitung an der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel.

Mehr Informationen zur Leitstelle in Dietzenbach sowie dem Eigenbetrieb Rettungsdienst sind unter dem Navigationspunkt "Feuerwehr & Rettungsdienst" sowie auf der Homepage des Eigenbetriebs Rettungsdienst abrufbar.