Berehowe

Die Partnerschaft des Kreises Offenbach mit Berehowe ist die erste Kommunalpartnerschaft eines hessischen Landkreises mit einer Kommune in der Ukraine. Hintergrund der Partnerschaft ist der Appell von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky am 25. Oktober 2022 bei ihrem Treffen in Kiew, deutsch-ukrainischer Städtepartnerschaften, zu gründen.

Der Kreistag des Kreises Offenbach ist diesem Aufruf gefolgt und hat im Dezember 2022 beschlossen, eine Partnerschaft mit einer geeigneten Gebietskörperschaft in der Ukraine zu suchen. Eine passsende Kommune war schnell gefunden, denn Kontakte nach Berehowe bestehen bereits seit über 20 Jahren auf zivilgesellschaftlicher Ebene zwischen der Evangelisch-reformierten Gemeinde in Neu-Isenburg und der evangelisch-reformierten Kirche in Berehowe, so dass eine Partnerschaft nicht nur auf den Verbindungen der Verwaltungen fußt, sondern auch von der Zivilgesellschaft getragen wird.

Nachdem ein Hin- und Rückbesuch im Mai und Juni 2022 von politischen Vertreterinnen und Vertretern sowie Verwaltungsmitarbeitenden stattfand, folgte im Juli 2023 der Kreistagsbeschluss mit Berehowe die Partnerschaft einzugehen. Das Partnerschaftsabkommen wurde am 14. August 2024 in Berehowe unterzeichnet. Aktuell ist Zoltán Babják Bürgermeister von Berehowe.

Lage & Infrastruktur

Berehowe liegt circa acht Kilometer von der ungarischen Grenze entfernt in der Region Transkarpatien im Westen der Ukraine. Berehowe besteht aus der Stadt Berehowe und 14 kleineren Ortschaften mit Einwohnerzahlen zwischen 800 und 3.300 Menschen. Die Stadt Berehowe hat circa 22.000 Einwohner. Aktuelle Herausforderungen in Berehowe und den dazugehörigen Ortschaften sind die sanierungsbedürftigen Schulen, die Müllentsorgung und damit in Verbindung stehende Verschmutzung des Kanals sowie die Trinkwasser- und Stromversorgung. Der Einzug von jungen Männern durch den russischen Angriffskrieg führt zu Personalengpässen, auch in der Verwaltung.

Kultur & Sehenswürdigkeiten

Die Landschaft ist grün und hügelig. Etliche Bauten stammen noch aus der Zeit der österreichisch-ungarischen Monarchie und sind Zeichen der wechselhaften Geschichte der Region. Zudem besteht auch ein historischer Bezug zu Heusenstamm über das Geschlecht Schönborn, das in Heusenstamm aktiv war und auch in und um Berehowe gewirkt hat. Daneben verfügt Berehowe über Thermalquellen, ist Weinanbauregion und produziert unter anderem auch koschere Weine. Eine große Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner gehört der ungarischen Minderheit an und es bestehen viele Kontakte nach Ungarn. Ungarisch ist daher, neben ukrainisch eine viel gesprochene Sprache.

Jugend & Schule

Bislang bestehen noch keine Jugendaustausche oder Schulpartnerschaften in die Ukraine. Dies ist der Kriegssituation geschuldet.

Hilfsprojekte

Bisher hat der Kreis Offenbach Berehowe mit folgenden Hilfsgütern unterstützt:

    • Finanzierung eines Generators
    • Spende von Schultafeln
    • Spenden von IT-Ausstattung
    • Spenden von Deutsch-Lehrbüchern

Wer für Berehowe spenden möchte oder beim Transport von Hilfslieferungen unterstützen möchte, kann sich an das Europabüro wenden.

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