Sprungziele
Seiteninhalt
18.08.2008

Positive Energiebilanz dank PPP

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache“, so die Reaktion von Landrat Peter Walter und Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger zu den Ergebnissen des neuesten Jahresenergieberichts von SKE Schul-Facility-Management GmbH und der HOCHTIEF PPP Schulpartner. „Die Sanierungen an unseren Schulen im Rahmen der beiden PPP-Projekte haben flächenbereinigt zu einer erheblichen Senkung des Energieverbrauchs geführt“, erklärten Walter und Jäger übereinstimmend. Ein beachtliches Ergebnis, wenn man bedenkt, dass durch Neu-, Um- und Erweiterungsbauten nicht nur rund 13.000 Quadratmeter zusätzliche Nettogeschossfläche geschaffen wurden, sondern viele Schulen auch ihre Öffnungszeiten verlängert haben sowie energieintensive PC-Räume und klimatisierte Serverräume dank PPP zum Standard geworden sind. „Außerdem“, betonte Jäger, „wurden an vielen Schulen Küchen für die Ganztagsbetreuung geschaffen, in denen vermehrt Wasser, Strom und Gas verbraucht werden.“

Die positive Energiebilanz ist vor allem vor dem Hintergrund steigender Energiekosten wichtig. „Angesichts der derzeitigen Kosten für Strom oder Wasser bekommt der Entschluss unsere Schulen zu sanieren eine zusätzliche Dimension“, machte Walter deutlich. Vor PPP sorgte eine veraltete Haustechnik oder fehlende Wärmedämmung für einen übermäßigen und klimapolitisch kaum zu vertretenden Energieeinsatz, der heute kaum noch zu bezahlen wäre. Walter: „Durch den Einsatz moderner Technik gelingt es dem Kreis heute, die Energiebilanz an den sanierten Schulen entscheidend zu verbessern und den Verbrauch von Ressourcen deutlich zu reduzieren, was letztlich dem Kreishaushalt zugute kommt.“

Tatsächlich hat sich einiges getan. Neueste Anlagentechnik und so genannte Smartboxen ermöglichen jederzeit einen Überblick über Verbrauchswerte und detaillierte Vergleichsrechnungen. Über das Internet werden jetzt online Verbrauchsdaten von Wärme, Strom und Wasser geliefert. Das System lässt eine laufende, zeitnahe Kontrolle aller Verbrauchsdaten zu. Zudem steht der Gesamtlebensverbrauch von Energie im Vordergrund. Statt auf billige Produkte wurde außerdem auf langlebige Qualität gesetzt. Energie- und Schadstoffmanagement werden unter dem Aspekt der Lebensdauerbetrachtung optimiert.

„Das zeitnahe Energiecontrolling und der Anlagenbetrieb in Abhängigkeit von Nutzung und Belegung ist jedoch nur ein Aspekt“, betont Thomas Windmeier, Geschäftsführer der HOCHTIEF PPP Schulpartner GmbH. „Hinzu kommen der konsequente Einsatz von Fassaden- und Dachdämmung, Wärmeschutzfenster, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und Kesselanlagen mit Brennwerttechnik. Darüber hinaus verwenden wir in allen Schulen Dämmerungssensoren und Energiesparlampen mit elektronischen Vorschaltgeräten.“ Zudem setze man auf die umfassende Schulung und Motivation des Betriebspersonals, so Windmeier.

Mit Erfolg: Von 1998 bis 2003 war der jährliche Wärmebedarf in den Bildungseinrichtungen im Los Ost nahezu gleich. Im Jahr 2007 lag der Wärmebedarf bei 22,2 Millionen Kilowattstunden, um fast 34 Prozent oder um 11,4 Millionen Kilowattstunden niedriger als zu Beginn des PPP-Projektes 2004. Der gleiche Trend ist für den Wasserverbrauch festzustellen: Im Vergleich zum Jahr 2004 wurde im Jahr 2007 der Verbrauch um 26,8 Prozent gesenkt. Der Stromverbrauch aller Schulliegenschaften lag im Jahr 2007 flächenbereinigt bei 3,73 Millionen Kilowattstunden; im Vergleich zum Referenzjahr 2004 um neun Prozent oder 0,36 Millionen Kilowattstunden niedriger.

Ein Beispiel: An der Freiherr-vom-Stein-Schule in Rodgau konnte der Stromverbrauch von 91.992 Kilowattstunden 2004 auf 86.199 Kilowattstunden 2007 gesenkt werden. Der Heizenergieverbrauch wurde mehr als halbiert. Lag dieser 2004 noch bei 1.230.982 Kilowattstunden betrug der Verbrauch 2007 nur noch 522.058 Kilowattstunden. Halbiert werden konnte auch der CO2-Ausstoß. Statt 322,5 Tonnen CO2 2004 wurden 2007 nur noch 166,6 Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen.

Ein ähnliches Bild ergibt sich im Los West. Jäger: „Der Wärmeverbrauch sank hier von 26,3 Millionen Kilowattstunden im Jahr 2005 auf 20,9 Millionen Kilowattstunden im Jahr 2007 – das ist ein Minus von 20,3 Prozent.“ Im gleichen Zeitraum hat sich der Stromverbrauch nur um knapp 400.000 Kilowattstunden erhöht. In dieser Zeit wurden im Los West zahlreiche Computer- und Serverräume sowie Küchen in Betrieb genommen. Konsequentes Energiemanagement verhinderte größere Steigerungen in diesem Bereich. Auch der Wasserverbrauch hat sich in diesem Zeitraum leicht erhöht. So sind im Jahr 2007 38,7 Millionen Liter umgesetzt worden – rund zwei Millionen Liter mehr als im Jahr 2005. Ursache hierfür sind die zahlreichen neu angelegten Außenanlagen, die intensiv gewässert werden mussten.

„Besonders positiv fällt die Gesamtbilanz der Emissionsentwicklung aus“, erklärte Walter. „Insgesamt entspricht allein die 2007 im Los Ost gegenüber 2004 eingesparte Energie einem CO2-Ausstoß von rund 3.000 Tonnen. Dies ist vergleichbar mit dem Schadstoffausstoß einer Fahrtstrecke von 18,5 Millionen Kilometern oder 2.904 Erdumrundungen mit einem VW-Golf oder der CO2-Belastung von 15.000 Flügen Düsseldorf - Mallorca hin und zurück. PPP kommt also nicht nur der Kreiskasse, sondern auch dem Klimaschutz zu Gute.“