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16.05.2007

Fachhochschule Frankfurt am Main und Kreis Offenbach beschließen Kooperation

Forschung, Wissenstransfer, Weiterbildung – das sind die wesentlichen Ziele der Kooperationsvereinbarung, die heute zwischen der Fachhochschule Frankfurt am Main (FH FFM) und dem Kreis Offenbach unterzeichnet wurde. Intention der beiden Vertragspartner ist es, die Kultur der Zusammenarbeit stetig auszubauen, weil öffentliche Institutionen gerade in Zeiten knapper Mittel und rasanter wirtschaftlicher technologischer Veränderungen im Sinne von einer Public-Public-Partnership erheblich profitieren können. Die Fachhochschule zählt zu den wichtigen Standortfaktoren in der Wissenschafts- und Technologieregion Rhein-Main. Die FH FFM zeichnet sich als zweitgrößte Frankfurter Hochschule nicht nur durch ihren Praxisbezug aus. Sie verfügt neben sozialwissenschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Fachbereichen als einzige Frankfurter Hochschule auch über technische Fachbereiche. Der Kreis Offenbach mit über 1.000 Beschäftigten bietet eine breite Palette von hoch qualifizierten Arbeitsbereichen und Arbeitsplätzen, der im Wettbewerb der europäischen Regionen eine wichtige Bündelungs-, Ausgleichs- und Netzwerkfunktion übernimmt. Die Kooperation wird neue bedeutsame Praxiserfahrungen für Studium, Lehre, Forschung und Dienstleistung eröffnen.

„Unser Primat die Bildungschancen zu optimieren“, erklärt Landrat Peter Walter, „bedeutet nicht nur die eigenen Bildungsstätten zukunftsfähig zu machen, sondern auch bestehende Bildungsangebote in der Region zu vernetzen, um Synergieeffekte zu erzielen. Darum hat die heute geschlossene Vereinbarung einen sehr hohen Stellenwert. Sie wird ebenso wie unsere Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt dazu beitragen, die Ausbildungsqualität nochmals zu verbessern. Von dem Wissenstransfer werden zahlreiche Impulse ausgehen, die in viele Bereiche wirken.“ Professor Dr. Wolf Rieck, Präsident der Fachhochschule Frankfurt am Main, begrüßt den Abschluss des Kooperationsvertrages ausdrücklich: „Als Hochschule für angewandte Wissenschaften wollen wir uns mit unserem Umfeld intensiv vernetzen. Kooperationen mit Einrichtungen und Unternehmen der Region gehören zu unserer Strategie. Auch für den Kreis Offenbach, seine Einrichtungen, Unternehmen und Bürger wollen wir ein starker Partner in angewandter Forschung und Entwicklung sowie in der Weiterbildung sein. Der Vertrag schafft eine wichtige Voraussetzung, dieses Ziel zu erreichen. Zudem stammen auch viele unserer Studierenden aus Kreis und Stadt Offenbach.“

Das Vertragswerk ist aber nicht nur reine Theorie. Vier Projekte sind bereits geplant, von denen das erste in wenigen Wochen bereits an den Start geht. Ab Juni 2007 wird es bundesweit erstmalig eine Qualifizierungsmaßnahme für Leitungskräfte der Feuerwehren geben. Führungskompetenz sowie Organisations- und Personalmanagement stehen im Mittelpunkt der zwölftägigen Schulung für zwei Gruppen, die von Professor Dr. Martina Voigt aus dem Fachbereich Wirtschaft und Recht konzipiert wurde. Ziel ist es, die Feuerwehrleute in Führungsfunktionen, die in der Regel über eine hervorragende technisch-taktische Ausbildung verfügen, in diesem Bereich zusätzlich zu unterstützen. Profitieren werden von diesen Maßnahmen nicht nur die Feuerwehrleute selbst. Gewinnen werden auch die Arbeitgeber, denn das neu erworbene Wissen wird auch am Arbeitsplatz angewandt und natürlich der Kreis Offenbach. Gut ausgebildete Feuerwehrleute garantieren Sicherheit für alle Bürgerinnen und Bürger.

Ein weiteres Vorhaben wird die Einrichtung einer qualifizierten Studienberatung im Haus des Lebenslangen Lernens – Campus Dreieich. Hier versteht sich die FH Frankfurt als Mittler zwischen Schule und Hochschule sowie zwischen Hochschule und Berufswelt. Sie will erster Ansprechpartner für Schüler, Eltern und Lehrer sein, die sich über Studiengänge und den Hochschulalltag informieren wollen, sei es durch andere Studierende oder bei Schnuppervorlesungen, die von Professoren angeboten werden. Dies soll Abbrecherquoten und Fehlorientierungen vorbeugen. Berufstätige und Unternehmen haben die Gelegenheit eine qualifizierte Fortbildungsberatung in Anspruch zu nehmen, sei es über Masterstudiengänge, Forschungsprojekte oder andere Fortbildungsmaßnahmen. Auf der To-do-Liste stehen darüber hinaus die Untersuchung des Modells der Kommunalen Schule auf ihre betriebswirtschaftliche Effizienz und Synergieeffekte sowie eine vergleichende Analyse zum Umsetzungsgegenstand Vertragscontrolling.

„Diese Projektliste macht deutlich“, so die beiden Vertragspartner abschließend, „dass die Kooperation sehr schnell viele Handlungsfelder im sozialen, betriebs-wirtschaftlichen und technischen Bereich für ein erfolgreiches Miteinander öffnet. Gemeinsam wird es uns gelingen, die Region nach vorne zu bringen und unsere eigenen Positionen zu stärken, um gemeinsam die Herausforderungen der wirtschaftlichen und technologischen Veränderungen anzupacken und zukunfts-orientiert auszurichten.“