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23.09.2003

Kraftanstrengung des Kreises um Landesmittelkürzung zu kompensieren

Die angekündigte Kürzung von Mitteln des Landes Hessen für das Haushaltsjahr 2004 stellt die Betroffenen vor Probleme. „Natürlich verstehen wir die Notwendigkeit, dass auch das Land sparen muss“, erklären Landrat Peter Walter und Sozialdezernentin Eva-Maria Tempelhahn, „wir wissen aber auch, dass davon Einrichtungen betroffen sind, die vor Ort gute und notwendige Arbeit geleistet haben. Darum wurde auf Kreisebene gemeinsam mit den Vertretern dieser Institutionen die Lage analysiert. Wir haben entschieden, durch Umschichtung und Prioritätensetzung Mittel, befristet auf ein Jahr, für die Bereiche frei zu machen, die fester Bestandteil unserer sozialen Infrastruktur sind.“

Insgesamt fehlen etwa 300.000 Euro für die Schuldnerberatung in Dreieich sowie die psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen in Langen, Neu-Isenburg und Obertshausen, die alle von der Diakonie betrieben werden. Betroffen sind darüber hinaus das Frauenhaus Rodgau sowie der Wildhof mit seiner Holzwerkstatt und der Präventionsfachstelle. „Gerade der Wildhof hat mit seiner Arbeit in den vergangenen Jahren überzeugt“, erklären die Verwaltungsspitzen, „so dass wir alles daran setzen sollten, gute Leistungen auch zu erhalten.“

Bevor der Haushalt 2004 allerdings im Kreis Offenbach zur Entscheidung steht, wird es ein weiteres Treffen der Träger geben, um gemeinsam mit der Kreisverwaltung die Strukturen auf den Prüfstand zu stellen und zu erörtern, welche Aufgaben von wem zu welchen Konditionen wahrzunehmen sind. Gleiches gilt für die beiden Bereiche, bei denen der Kreis Offenbach selbst von Kürzungen betroffen ist. Der Jugendberufshilfe und der Erziehungsberatung werden im kommenden Jahr 110.000 Euro fehlen. Auch hier werden die Notwendigkeit von Aufgaben und die Konditionen geprüft.

„Jede Leistung“, so Peter Walter und Eva-Maria Tempelhahn, „muss im sozialen Gesamtgefüge betrachtet werden, um Prioritäten festzulegen und Perspektiven zu entwickeln. Nur so kann das Angebot auch unter dem Primat der künftigen Kostenentwicklung optimiert werden. Grundsätzlich sind wir aber bereit, für 2004 bei den genannten Projekten finanziell in die Bresche zu springen. Vorstellbar wäre dies beispielsweise durch eine minimale lineare Kürzung der Sachkosten, um die Gelder zusätzlich zu erwirtschaften. Wir sind zuversichtlich, dass es uns gelingt, unter dem Stichwort Solidarität auch in der Verwaltung selbst Verständnis für diese Maßnahmen aufzubringen und so wichtige und erfolgreiche Beratungsangebote erst einmal sicherzustellen. Da es für die einzelnen Einrichtungen unterschiedliche Voraussetzungen gibt, werden diese im kommenden Jahr überprüft, um zu überlegen, wie Defizite dauerhaft zu vermeiden sind.“