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07.07.2016

Kreis Offenbach vergibt Integrations-Gütesiegel an die Seniorenhilfe Langen e.V.

Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger überreichte heute im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20-jährigen Jubiläum der Seniorenhilfe Langen in der Neuen Stadthalle in Langen dem Vorsitzenden des Vereins, Bernhard Knerr, sowie seiner Stellvertreterin, Gerlinde Krumm, das Integrations-Gütesiegel des Kreises Offenbach. Die Seniorenhilfe ist damit der insgesamt siebte Verein, der diese Auszeichnung seit 2012 erhält. Der Kreis Offenbach vergibt das Gütesiegel an Vereine, die sich besonders um die Einbindung von Menschen mit Migrationshintergrund bemühen. Denn nicht in allen Ländern ist das Vereinswesen so ausgeprägt wie in Deutschland, so dass viele Menschen mit Migrationshintergrund den Zugang zu Vereinen nicht selbstverständlich finden.

„Die Seniorenhilfe Langen unterhält enge Kontakte zu der türkisch-islamischen Gemeinde der Stadt sowie zu dem afghanischen Kulturverein im Kreis Offenbach. Der Verein fördert dadurch die Teilhabe von Migranten am gesellschaftlichen Leben in Langen sowie den gegenseitigen kulturellen Austausch und wird daher völlig zu Recht mit dem ‚Integrations-Gütesiegel des Kreises Offenbach‘ geehrt“, betonte Jäger anlässlich der Übergabe.

Die Seniorenhilfe Langen leistet in unterschiedlichsten Situationen des Alltags Hilfe – nicht abgehoben oder theoretisch, sondern ganz konkret und nah dran an den Menschen. "Helfen, wo Hilfe gebraucht wird" - unter diesem Motto haben sich in dem Verein nämlich Bürger zusammengefunden, um sich gegenseitig mit kleinen Gefälligkeiten wie Gartenarbeit, der Begleitung zum Arzt oder bei Behördengängen sowie beim Ausfüllen von Formularen unter die Arme zu greifen. Die Hilfe beruht dabei stets auf Gegenseitigkeit: Wer Hilfe leistet erhält Zeitpunkte, wer sie empfängt, bezahlt damit oder leistet einen geringen Obolus.

Die Angebote sprechen dabei ganz gezielt auch älteren Migranten an. Dadurch trägt die Seniorenhilfe dazu bei, dass sich diese Menschen in Langen wohl fühlen und einen Ansprechpartner haben, der ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. Außerdem finden regelmäßig gegenseitige Besuche, Einladungen zum gemeinsamen Fastenbrechen sowie dem Asure-Fest aber auch das Sonntagscafé oder ein Strickkreis statt. Angebote wie „Wir sprechen Deutsch – alle miteinander“ der Seniorenhilfe bieten zudem nicht nur eine Möglichkeit die deutsche Sprache zu erlernen, sondern fördern auch den Austausch der Kulturen. Mitglieder der Seniorenhilfe engagieren sich ferner in den Integrationsklassen für junge Flüchtlinge und Neuzugewanderte in der Adolf-Reichwein-Schule. Sie helfen im Alltag oder bei Bewerbungsschreiben. „Dadurch ergeben sich Freundschaften und persönliche Beziehungen. Das alles zusammen schafft direkt vor Ort Verständnis füreinander und stärkt so ganz pragmatisch die Integration“, machte Jäger deutlich.

Darüber hinaus wurde bereits vor Jahren eine türkischsprachige Verwaltungsmitarbeiterin angestellt. Durch die Stellenbesetzung gelang es der Seniorenhilfe Menschen mit Migrationshintergrund stärker als zuvor in die Vereinsarbeit einzubinden. Auch immer mehr Mitglieder des Vereins haben einen Migrationshintergrund.

„Nicht zuletzt dadurch wiederum wurde die wechselseitige Neugier gegenüber den Lebensentwürfen von Angehörigen anderer Kulturen geweckt. Menschen wurden ermutigt, Fragen über die jeweils andere Kultur zu stellen und sich gegenseitig zuzuhören“, so Jäger abschließend.