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19.09.2023

Projekt »LernenPlus«: Kreis Offenbach setzt Zeichen für mehr Bildungsgerechtigkeit

Die COVID-19-Pandemie hat unsere Gesellschaft nicht nur gesundheitlich getroffen, sondern auch die Bildungschancen und die Bildungsbeteiligung vieler Kinder und Jugendlicher beeinträchtigt. Unterrichtsausfall, Bewegungsmangel und fehlende soziale Kontakte haben die Bildungsungleichheit verstärkt. Der Kreis Offenbach stellt sich dieser Herausforderung mit dem Projekt „LernenPlus“, das auf ehrenamtliche Unterstützung setzt. Am Dienstag gaben Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger und Rödermarks Bürgermeister Jörg Rotter an der Trinkbornschule in Rödermark–Ober-Roden gemeinsam den offiziellen Startschuss für das Projekt.

„In enger Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt, den Grundschulen und den Kommunen wollen wir durch persönliche Begleitung die individuelle Lernmotivation der Kinder stärken und sie auf ihrem Bildungsweg unterstützen“, erklärte Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger während der Vorstellung von „LernenPlus“ und betonte die Bedeutung des Projekts gerade in Bezug auf Jugendliche mit Migrationshintergrund. Jäger: „Bildung ist der Schlüssel zu Integration und gesellschaftlicher Teilhabe. Gerade Kinder mit Migrationshintergrund brauchen oft zusätzliche Unterstützung, um ihre schulischen Ziele zu erreichen. ‚LernenPlus' ermöglicht es uns, diese Unterstützung auf freiwilliger Basis anzubieten und Brücken über die Schule hinaus zu bauen.“ Ziel des gemeinsamen Projekts des Integrationsbüros sowie des kommunalen Bildungsmanagements des Kreises Offenbach ist es, Kinder in der Schule durch ehrenamtliche Lernbegleitung zu unterstützen, ohne den regulären Schulunterricht zu ersetzen. „Die persönliche Betreuung durch erfahrene Ehrenamtliche soll die kindliche Neugier am Lernen wecken und individuelle Erfolgserlebnisse ermöglichen“, machte Claudia Jäger deutlich. „Unser Ziel ist es, dass kein Kind zurückgelassen wird.“

Derzeit engagieren sich kreisweit bereits 25 Ehrenamtliche in dem Projekt. In Rödermark startet das Projekt an der Trinkbornschule sowie an der Schule an den Linden mit insgesamt 18 ehrenamtlichen Lernbegleiterinnen und Lernbegleitern. Weitere Schulen im Kreis Offenbach haben bereits ihr Interesse bekundet. Der Kreis Offenbach sucht weiterhin Menschen, die sich als ehrenamtliche Lernbegleiter engagieren möchten, um die Bildungschancen von Kindern zu verbessern.

Rödermarks Bürgermeister Jörg Rotter betonte, dass „LernenPlus“ nicht nur den Kindern, sondern auch den ehrenamtlichen Lernpatinnen und -paten eine wertvolle Erfahrung bietet. Rotter: „Die Möglichkeit, aktiv an der Bildung unserer Zukunft mitzuwirken, ist eine Bereicherung für alle, die sich engagieren. Der Zeitaufwand beträgt etwa zwei Stunden pro Woche. Aber es ist erfüllend zu sehen, wie Kinder durch unsere Unterstützung wachsen und lernen. Gleichzeitig lernen wir selbst viel über die Bedürfnisse und Potenziale der jungen Generation.“

Zu den Aufgaben der Lernbegleiterinnen und -begleitern gehören das Vorlesen von Geschichten und Sachbüchern, das Trainieren von Leseverständnis und Wortschatz sowie das Vermitteln von selbstständigem Lernen. Die persönlichen Treffen finden in der Schule oder in Bildungseinrichtungen statt und werden in Absprache mit der jeweiligen Schule individuell gestaltet. Der Kreis Offenbach bietet den Ehrenamtlichen zur Vorbereitung eine modulare Schulung an, in der Themen wie die Rolle als ehrenamtliche Lernbegleiterin oder ehrenamtlicher Lernbegleiter, die Förderung der Deutschkenntnisse und der Ausdrucksfähigkeit der Kinder, Einblicke in den Sozialraum Schule und die Lebenswelt der Familien sowie Medienkompetenz als Lernunterstützung behandelt werden.

Wer Interesse hat, sich als ehrenamtliche Lernbegleiterin oder ehrenamtlicher Lernbegleiter im Projekt „LernenPlus“ im Kreis Offenbach zu engagieren, kann sich per E-Mail an r.lange@kreis-offenbach.de wenden. Weitere Informationen zum Projekt und zur Anmeldung gibt es im Internet unter www.kreis-offenbach.de/LernenPlus.