Wie kaum eine andere Diagnose hat Demenz für die Betroffenen selbst und für ihre Familien extreme Auswirkungen. In Deutschland leiden derzeit etwa 1,7 Millionen Menschen an einer Demenz. Knapp zwei Drittel leben in Privathaushalten. Pflegende Angehörige sind dabei besonderen Belastungen ausgesetzt. Sie stehen im Zusammenhang mit der Erkrankung meist vor vielen Fragen und wissen nicht, wo sie in dieser schwierigen Situation Hilfe finden. Die Leitstelle Älterwerden des Kreises Offenbach bietet ein breites Spektrum an Unterstützung an und zeigt Angehörigen in einer Vortragsreihe Möglichkeiten auf, wie sie mit der Situation besser umgehen können.

Angehörige bewältigen die Pflege- und Betreuung besser, wenn sie über den Verlauf der Krankheit, den Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen, über Therapiemöglichkeiten und gesetzliche Grundlagen gut informiert sind. Das Wissen um die Facetten der Krankheit hilft, gibt Orientierung und stärkt die Pflegenden, deren soziales Engagement oftmals viel Kraft kostet. Die Vortragsreihe deckt alle Aspekte der Krankheit ab. An insgesamt 13 Abenden geben Referentinnen und Referenten bis Anfang Juli 2024 in Heusenstamm und Seligenstadt in ihren Vorträgen Antworten auf oft gestellte Fragen rund um eine Demenzerkrankung.

Fachleute erklären wie die Checkliste für Angehörige aussehen kann, wenn es heißt Demenz und nun? Interessierte bekommen Tipps, wie sie mit Achtsamkeit, Kraft und Gelassenheit herausfordernde Situationen meistern können. Ein weiteres Thema klingt banal, doch auch Essen und Trinken, also die richtige Ernährung ist bei Demenz entscheidend, denn der Verlust geistiger Fähigkeiten sowie Kau- und Schluckstörungen können dazu führen, dass Demenzkranke zu wenig essen und trinken.

Eine Soziologin erläutert im Rahmen der Vortragsreihe, wie man grundsätzlich mit an Demenz erkrankten Menschen umgeht und gibt einen Einblick in deren Gefühls- und Erlebniswelt. Die Zuhörenden erhalten Ratschläge für die Praxis und konkrete Hilfestellungen. In einem anderen Vortrag werden der medizinische Hintergrund von Demenz sowie Therapiemöglichkeiten beleuchtet. Ferner stehen Themen wie Stressbewältigung mit Achtsamkeit, gesetzliche Betreuungsverfügung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung auf dem Programm.

Pflegende Angehörige reagieren meist sehr unterschiedlich auf belastende Lebenssituationen. Manche stecken Krisen einfach weg, andere haben das Gefühl großer Überlastung. Sie können sich überfordert, isoliert, erschöpft allein gelassen oder unverstanden fühlen. Viele neigen dazu, ihre eigenen Bedürfnisse hintanzustellen. Doch wer andere gut pflegt, sollte auch sich selbst gut pflegen, deshalb wird an einem Abend auch darüber gesprochen, wie Chancen der Krisenbewältigung aussehen, dass es sich lohnt, die Herausforderungen anzuerkennen und wie wichtig Selbstfürsorge sein kann.

Alle Termine der Vortragreihe gibt es online unter www.kreis-offenbach.de/Aktuelles-für-Angehörige.