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06.03.2007

Kreis Offenbach hat Zuschlag als Kompetenzagentur erhalten

„Im Kreis Offenbach wird eine von 200 neuen bundesweiten Kompetenzagenturen eingerichtet“, berichtet der Kreisbeigeordnete Carsten Müller. Der Bewilligungsbescheid des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (kurz: BMFSFJ) ist auf das Jahr 2007 begrenzt. Insgesamt erhält der Kreis 145.000 Euro aus Berlin. Das Gesamtvolumen des Vorhabens wird etwa bei 323.000 Euro liegen. Die Restmittel werden durch geldwerte Leistungen des Kreises und der Kooperationspartner gedeckt.

Die „Kompetenzagentur“ war in den Jahren 2002 bis 2006 ein Modellprogramm des Bundesministeriums mit 15 Modellstandorten. In dieser Zeit konnten 93 Prozent der jungen Menschen, die in einem individuellen „Case Management“ betreut wurden, eine neue berufliche Perspektive einschlagen. „Diese Zahlen haben uns gemeinsam mit zwölf Partnern bewogen, eine Bewerbung nach Bonn zu schicken“, führt der Sozialdezernent aus. Partner sind die Städte Dietzenbach, Dreieich, Langen, Rodgau und Rödermark, die Arbeitsagentur Offenbach, der Jugendmigrationsdienst Langen, die Ernst-Reuter-Schule Dietzenbach, die Heinrich-Mann-Schule Dietzenbach, die Helen-Keller-Schule Dietzenbach, die Lernwerkstatt Dietzenbach sowie die Kommserve gGmbH als SGB-II-Durchführungsorganisation.

Die Kompetenzagentur wendet sich an junge Menschen mit besonderem Förderbedarf. Konkret bedeutet dies, sie laufen Gefahr, die bestehenden Hilfeangebote im Übergang in die Erwerbstätigkeit nicht für sich nutzen zu können. An dieser Stelle ist eine aufsuchende Arbeit notwendig, die Jugendlichen müssen „abgeholt“ werden. Besonders in den Schulen soll angesetzt werden, um möglichst präventiv arbeiten zu können. Mit Hilfe eines gezielten Case Managements und eines gegebenenfalls längerfristig angelegten Förderplans sollen Verläufe begleitet werden und nicht nur punktuelle Hilfen angeboten werden. Die jungen Menschen sollen an die vorhandenen Förderangebote herangeführt, stabilisiert und in Qualifizierung, Ausbildung und Arbeit integriert werden. Außerdem wird das vorhandene System an Hilfeangeboten auf pass-genaue Hilfen überprüft. Eventuell müssen eigene Angebote unterbreitet werden. Besonders im Kontext des Hilfesystems sind die Kontakte zu den Kooperationspartnern vor Ort unentbehrlich.

„Mit der BerufsWegeBegleitung haben wir in unseren Stützpunktkommunen Rodgau, Langen und Dreieich bereits Erfolge vorzuweisen“, führt Carsten Müller aus. „Das Programm des BMFSFJ eröffnet uns nun die Möglichkeit, unseren Fokus auf die Kreisstadt Dietzenbach auszudehnen. Ganz konkret starten wir jetzt mit 80 jungen Menschen aus unseren Kooperationskommunen Dietzenbach, Dreieich, Langen, Rodgau und Rödermark.“

„In den vergangenen Wochen haben wir bereits mit den Kooperationspartner an einem Tisch gesessen, um die Weichen für die Arbeit der Kompetenzagentur Kreis Offenbach zu stellen“, so der Kreisbeigeordnete Carsten Müller abschließend. „Derzeit läuft das Einstellungsverfahren für zwei neue Beschäftigte, die ab April mit der Umsetzung betraut werden sollen. Wir sehen die Kompetenzagentur als ideale Ergänzung zu unserer bestehenden Förderstruktur. Jungen Menschen können wir so eine bessere Unterstützung auf dem Weg in das Arbeitsleben anbieten. Gleichzeitig können wir auch die Strukturen hier im Kreis hin zu einem abgestimmten Übergangsmanagement verbessern.“