Sprungziele
Seiteninhalt
16.09.2013

"Letzte Warnung: Gelbe Karte!"

Gemeinsames Präventionsprojekt im Kreis Offenbach auf den Weg gebracht

Der Staatssekretär im Hessischen Innenministerium, Werner Koch, Landrat Oliver Quilling, Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger sowie Polizeivizepräsidentin Anja Wetz stellten im Rahmen einer Pressekonferenz im Dietzenbacher Kreishaus das neue gemeinsame Projekt „Gelbe Karte“ der Öffentlichkeit vor. Die „Gelbe Karte“ ist ein weiterer Baustein in der Präventionsarbeit des Kreises Offenbach und des Polizeipräsidiums Südosthessen und richtet sich an die Zielgruppe der 14- bis 30-Jährigen.

„Mit der „Gelben Karte“ wird üblicherweise im Sport durch den Schiedsrichter eine Verwarnung wegen grober Verstöße gegen die Spielregeln oder wegen unsportlichen Verhaltens angezeigt“, erläutert Staatssekretär Koch in seiner Ansprache und ergänzt: „Diese Art der Verwarnung ist ein gängiger Begriff und wird überall verstanden.“ Das machen sich nun auch der Kreis Offenbach und das Polizeipräsidium Südosthessen zu Nutze.

„Bei dem nun angelaufenen Projekt stehen sowohl Jugendliche und Heranwachsende als auch junge Erwachsene bis 30 Jahre im Fokus, die wegen einer erheblichen Straftat oder durch Straftaten im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr ihre Eignung als Kraftfahrzeugführer in Frage stellen“, so Polizeivizepräsidentin Wetz. Dies gilt insbesondere dann, wenn Anhaltspunkte für ein hohes Aggressionspotential bestehen.

Im Klartext heißt das: Wer zum Beispiel als junger Mensch einen anderen gewaltsam „abgerippt“ hat, an einer massiven Schlägerei beteiligt war oder unter Drogeneinfluss angetroffen wurde, ist Anwärter auf eine „Gelbe Karte“.

Durch Zusendung einer „Gelben Karte“ werden die Betroffenen eindringlich darauf hingewiesen, dass die Fahrerlaubnisbehörde im Wiederholungsfall die Beibringung eines medizinisch-psychologischen Gutachtens anordnen kann. Anhand dieses Gutachtens wird dann von der Behörde über die Erteilung einer neuen oder auch Entziehung einer bestehenden Fahrerlaubnis entschieden.

„Bei der „Gelben Karte“ handelt es sich um ein auf gelbes Papier gedrucktes Schreiben der Fahrerlaubnisbehörde des Kreises Offenbach“, erklärt die zuständige Dezernentin, Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger. Darin wird den jeweiligen Betroffenen der Vorwurf klar erläutert und hierbei auch deutlich aufgezeigt, welche Folgen ein weiteres Fehlverhalten haben kann. Die Angeschriebenen haben anschließend die Chance, durch ein entsprechendes Wohlverhalten in der Folge dafür zu sorgen, dass der angedrohte Entzug der Fahrerlaubnis gar nicht erst bitterere Realität für sie wird.

„Der Führerschein stellt für viele Menschen ein Statussymbol dar, das mit einer gewissen Unabhängigkeit und Freiheit verbunden ist. Der Verlust der Fahrerlaubnis bedeutet deshalb eine merkliche Einschränkung für die Betroffenen“, stellt Landrat Oliver Quilling heraus. Offensichtlich zeigt die real gewordene Möglichkeit der Führerscheinverweigerung oder des -entzugs gerade bei jungen Leuten Wirkung: In Wiesbaden wurden beispielsweise im Rahmen des dortigen Pilotprojektes an 53 Jugendliche und junge Erwachsene „Gelbe Karten“ versandt – mit überzeugendem Ergebnis: Nur vier der Angeschriebenen sind später rückfällig geworden und bekamen die Auswirkungen des wiederholten Regelverstoßes zu spüren! Auch aus anderen Städten, die diese Präventionsmaßnahme bereits eingeführt haben, wird von positiven Ergebnissen berichtet.

„Wir sind uns sicher, dass eine „Gelbe Karte“ - wie auch im Sport - hervorragend geeignet ist, denjenigen, der in bestimmten Bereichen gegen die Spielregeln unserer Gesellschaft verstoßen hat, wieder zur Raison zu rufen - bevor für ihn und seinen Führerschein die Ampel auf „Dauer-Rot“ steht“, waren sich Staatssekretär Koch, Landrat Quilling, Erste Kreisbeigeordnete Jäger und Polizeivizepräsidentin Wetz zum Abschluss unisono einig.