Landrat Oliver Quilling und der Kreistagsvorsitzende Volker Horn empfingen am Mittwochabend zum traditionellen Dreikönigssingen im Kreishaus in Dietzenbach Sternsingergruppen aus den Katholischen Pfarrgemeinden Sankt Martin Dietzenbach, Herz Jesu und Thomas Morus Obertshausen sowie Sankt Pius in Obertshausen-Hausen. Sie brachten den typischen Segen „CMB – Christus mansionem benedicat“ über dem Eingang des Kreishauses an. Wie schon in den vergangenen Jahren, kamen die Kinder mit bunten Gewändern, funkelnden Kronen und selbst gebastelten Sternen. Als Kaspar, Melchior und Balthasar verkleidet sangen sie fröhliche Lieder, segneten das Kreishaus und sammelten eifrig Spenden.

Das Sternsingen geht auf die biblische Erwähnung der Sterndeuter zurück. Im 16. Jahrhundert wird der Brauch erstmals urkundlich erwähnt. Bis in das 20. Jahrhundert zogen meist Kinder und Jugendliche aus ärmeren Familien in Eigeninitiative von Haus zu Haus und sammelten Nahrungsmittel sowie kleinere Geldbeträge für sich und ihre Familien. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gibt es in Deutschland und Österreich zentral gesteuerte Sternsingeraktionen. Die Eröffnung der diesjährigen Kampagne zum Dreikönigssingen wurde am 29. Dezember 2023 in Kempten im Allgäu mit rund 650 Sternsingerinnen und Sternsingern aus ganz Deutschland gefeiert.

Das Dreikönigssingen macht unter dem Motto „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“ auf die Lage der indigenen Bevölkerung der Region sowie die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen durch Brandrodung oder Abholzung aufmerksam. Auch die Kultur der rund 400 Ethnien ist massiv gefährdet. Kinder und Jugendliche indigener Herkunft spüren zudem den Anpassungsdruck von außen. Sie berichten, dass es für sie schwer sei, sich zwischen den Traditionen ihrer Gemeinschaften und den eigenen persönlichen Wünschen zurechtzufinden. Auch sonst tun die Sternsinger Gutes und helfen Kindern weltweit. Denn der Erlös der Aktion geht wie jedes Jahr an zahlreiche Projekte für Kinder rund um den gesamten Globus.