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06.04.2023

Kreis strebt Partnerschaft mit Berehowe an

Der Kreis Offenbach strebt eine Partnerschaft mit der Stadt Berehowe im Westen der Ukraine an. Landrat Oliver Quilling und Kreistagsvorsitzender Volker Horn haben in der Woche vor Ostern in einer Videokonferenz mit dem Bürgermeister der Stadt Berehowe, Zoltán Babják, sowie seinem Stellvertreter Andrij Fechora, der die Abteilung für Wirtschaft und Handel leitet, eine entsprechende Absprache getroffen. Begleitet wird die Solidaritätspartnerschaft durch die SKEW, die Servicestelle Kommunen in der einen Welt, und deren Abteilung Kommunale Partnerschaften mit der Ukraine. Sie ist bei der Engagement global gGmbH mit Sitz in Bonn angesiedelt.

Vorausgegangen war ein Kurzbesuch in der Ukraine von Landrat Oliver Quilling gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt Neu-Isenburg, Gene Hagelstein, und Andreas Schmitt, Inhaber und Geschäftsführer des Familienunternehmens Café Ernst. Initiiert wurde die Reise durch die Vorsitzende des Neu-Isenburger Vereins „... täglich Brot für Beregovo“ Hilfe für Menschen in Transkarpatien (Ukraine) e.V., Jutta Loesch. Mit ihrem Verein hilft sie seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Ukraine. Vor Ort machte sich die Delegation ein Bild von Schulen, Kindergärten und der Infrastruktur.

Im Dezember 2022 hat der Kreistag beschlossen, eine Partnerschaft mit einer geeigneten Gebietskörperschaft in der Ukraine einzugehen. Bereits bestehende Kontakte innerhalb des Kreises sollten genutzt werden. „Da lag es nah, auf die guten Verbindungen von Jutta Loesch zurückzugreifen“, sagte Landrat Oliver Quilling, „und so fiel die Wahl auf Berehowe.“

„Die Leistungen der Diakonie und die Zusammenarbeit mit ‚...täglich Brot für Beregovo‘ trägt reichlich Früchte und überzeugt mit seinen Leistungen zugunsten der Menschen in Berehowe. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der transkarpatischen Kommune. Toll, dass das Isenburger Projekt so weiter entwickelt wird“, freut sich der Neu-Isenburger Bürgermeister Gene Hagelstein.

Bereits im Januar hat der Kreis Offenbach den Kauf eines leistungsstarken Generators zur Aufrechterhaltung der Stromversorgung, unter anderem für die Bäckerei und Suppenküche, mit 18.000 Euro unterstützt. Dieser ist inzwischen in Berehowe angekommen, eingebaut und übernimmt beim Stromausfall seinen Dienst, um die Menschen mit Brot und Essen zu versorgen.

Anfang Mai wird eine Delegation aus Berehowe den Kreis Offenbach besuchen. Insbesondere die Themen Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Mülltrennung und erneuerbare Energien interessieren die ukrainischen Partner. Diese freuen sich über Kreidetafeln aus dem Kreis, die dieser durch den Umstieg auf digitale Tafeln aktuell zur Verfügung hat. Ein Lastwagen wird sich demnächst auf die knapp 1.300 Kilometer lange Reise machen.

„Die Menschen in Berehowe benötigen Unterstützung“, so Landrat Oliver Quilling abschließend. „Einerseits wollen wir Know-how zur Verfügung stellen und andererseits schauen, was auch durch die Akquise von Fördermitteln möglich ist.“

Die Stadt Berehowe liegt in der ukrainischen Region Transkarpatien, nur acht Kilometer von der ungarischen Grenze entfernt. In den insgesamt 17 Ortsteilen lebten vor Beginn dem russischen Angriff auf die Ukraine rund 23.000 Menschen.

Seit mehr als 20 Jahren unterstützt der Neu-Isenburger Verein „... täglich Brot für Beregovo“ Hilfe für Menschen in Transkarpatien (Ukraine) e.V. die Menschen im Gebiet Beregovo. Jährlich sammelt das Projekt unter Leitung von Jutta Loesch bis zu 30 Tonnen Sachspenden und transportiert die Hilfsgüter in die Ukraine. Vor Ort verteilt das Diakoniezentrum der Reformierten Diözese Transkarpatien die Hilfsgüter an Bedürftige. Tag für Tag werden in Beregovo unter anderem tausend Brote gebacken und 400 Portionen Essen gekocht und verteilt.